Nach der 1:2-Niederlage im Gruppen-Rückspiel gegen den FC Bayern München überwiegt bei Galatasaray mehr der Stolz über die gezeigten Leistungen, statt Ernüchterung übers blanke Ergebnis. Kapitän Fernando Muslera und Torschütze Cedric Bakambu glauben weiter an den Einzug in die K.o.-Phase. Trainer Okan Buruk motzte indes auch nach Schlusspfiff über den Schiedsrichter.

 "Wir hatten hier heute einen Schiedsrichter, der sein erstes Champions-League-Spiel absolviert hat. Jeder kann mal Fehler machen. Aber das hätte so nicht sein müssen", schickte Okan Buruk nach Spielende wenig freundliche Grüße an Antonio Nobre. Der portugiesische Unparteiische, seit vier Jahren offizieller FIFA-Schiedsrichter, trieb den Galatasaray-Trainer zuvor 90 Minuten inklusive sieben minütiger Nachspielzeit – die Buruks Ansicht nach mindestens noch ein, zwei Minuten länger hätte ausfallen müssen – zur Weißglut.

Wie von der Tarantel gestochen, durchpflügte Buruk immer wieder seine Coaching-Zone, suchte beinahe unentwegt den Kontakt zum vierten Offiziellen, machte seinen Unmut deutlich. Was ihn besonders nervte. Das Foul des bereits gelbverwarnten Davies nach einer Stunde am eingewechselten Barış Alper Yilmaz. Aus Buruks Sicht zwingend Gelb-Rot. "Das muss Rot sein. Davies steigt ihm klar auf den Fuß. Das sind dann die entscheidenden Momente eines Spiels", so der 50-Jährige, der in dieser Situation wegen anhaltender Proteste lediglich selbst von Schiedsrichter Nobre verwarnt wurde.

Deutlich weniger aufbrausend und dennoch kritisch äußerte sich derweil Fernando Muslera nach Schlusspfiff: "Wenn wir die ein oder andere Chance nutzen, kann es anders laufen. Unterm Strich haben wir aber zwei große Spiele gezeigt, auf die wir stolz sein können. Jetzt gilt es, nach vorne zu schauen und weiterzumachen", so der uruguayische Schlusshalt, der seine Vorderleute knapp 80 Minuten erfolgreich im Spiel halten konnte. Dass Galatasaray nach dem doppelten Kane-Dämpfer in der Schlussphase dennoch auf einen Punktgewinn hoffen durfte, lag an Cedric Bakambu, der tief in der Nachspielzeit nochmal verkürzte: "Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir haben von Anfang an gekämpft und nicht aufgegeben. Das sollten wir uns im Hinterkopf behalten."

Foto: X / Galatasaray SK