Nach dem gestrigen 2:2-Unentschieden daheim gegen Alanyaspor herrscht in Florya Katerstimmung. Der Unmut der Verantwortlichen sowie Spieler wurde gestern auch im Nachgang der Partie deutlich. Als Sündenbock machten die "Löwen" einmal mehr den Schiedsrichter aus, der aus Sicht von Galatasaray mit der Roten Karte gegen Boey das Spiel in die falschen Wege leitete.
Auch am gestrigen Abend schafften es die Schützlinge von Okan Buruk nicht, drei Punkte im NEF Stadyumu zu behalten. Letztlich schwächten sich die "Löwen" nach der Roten Karte von Boey selbst. Für Galatasarays Ansprüche fühlt sich das gestrige Remis wie eine Niederlage an, zumal der türkische Rekordmeister den hohen Ansprüchen weiterhin nicht gerecht wird. Im Kampf um die Meisterschaft werfen nunmehr drei sieglose Spiele in Folge die "Löwen" deutlich zurück. Sollte "Cim Bom" nicht schnell in die Spur finden, droht der Kontakt zur Tabellenspitze wegzubrechen. Am Freitag hat man im Duell gegen den Stadtnachbarn Fatih Karagümrük zumindest die Chance auf Wiedergutmachung.
Schiedsrichter als Sündenbock
Wie in den Spielen zuvor auch, reagierten die Verantwortlichen um Gala-Trainer Okan Buruk gestern Abend einmal mehr mit harscher Kritik in Richtung des Schiedsrichters. Allen voran Buruk zeigte den Finger in Richtung von Schiedsrichter Ali Palabıyık, den er als Sündenbock für das gestrige Unentschieden ausmachte. "Es war ein gutes Spiel. Die Schiedsrichter in der Türkei versuchen allerdings alles zu verderben. Wenn der Fußball schneller wird, stoppen sie ihn. Wir haben schon vorher gewusst, dass wir mit sowas zu kämpfen haben werden. Als Mannschaft haben wir dennoch versucht, im Namen des Fußballs das Beste daraus zu machen. Auch mit zehn Spielern hatten wir klare Chancen, konnten allerdings nichts Zählbares herausholen", so die Worte des sichtlich angefressenen 49-Jährigen.
Neben der vermeintlichen Schiedsrichter-Verschwörung – unabhängig davon ob sie berechtigt ist oder nicht – sollten sich die Verantwortlichen durchaus mehr an der letzten Passage des Statements des Trainers orientieren. Denn auch in Unterzahl hatte der türkische Rekordmeister zahlreiche Torchancen, um die Partie für sich zu entscheiden. Mit Blick auf die kommende Partie, die gegen die von Andrea Pirlo trainierte Truppe von Karagümrük keinesfalls einfacher wird, muss unter anderem auch Buruk wieder seinen Fokus auf den Fußball richten. Ein weiterer Dämpfer würde die ohnehin angespannte Gefühlslage in Florya weiter verschlechtern. Letzteres gilt es unbedingt zu vermeiden, weshalb ein gewisser Druck auch auf dem Platz zu spüren sein wird.