Marcaos Faustschlag gegen Mitspieler Kerem Aktürkoğlu hatte am Montagabend den Auftaktsieg von Galatasaray in Giresun überschattet. Jetzt ist die Frage: Wie wird mit dem handfesten Eklat intern umgegangen. Trainer Fatih Terim möchte zunächst beide Seiten anhören und dann über die notwendigen Konsequenzen entscheiden. 

Es hatte durchaus symbolischen Charakter, wie Kerem Aktürkoğlu im arm genommen von Trainer Fatih Terim die Szenerie an den Ersatzbänken schlussendlich beobachtete. Im Schutz des "Imperators" verfolgte der 22-jährige Offensivmann, wie sein Mitspieler mit der Roten Karte vom Platz gestellt wurde, nach dem dieser ihn persönlich körperlich angegangen hatte.

Die Szenen, die sich am Montagabend zwischen Giresunspor und Galatasaray in der 61. bis 64. Minute abgespielt haben, sind nicht anders als ein handfester Skandal einzuordnen – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nach einem kurzen Wortgefecht zwischen Aktürkoğlu und Marcao, schlug der Brasilianer mehrmals in Richtung des türkischen Youngster, der erschrocken zurückwich, dabei aber noch die Faust seines Abwehr-Kollegen leicht abbekam. Dass die einzelnen Faustschläge nicht in eine Schlägerei ausarteten, lag einzig daran, dass andere Mitspieler wie Fernando Muslera, Patrick van Aanholt oder Mbaye Diagne den Disput früh bemerkten und vor allem den kaum mehr zu beruhigenden Marcao zurückhalten konnten.

Fatih Terim kündigt zeitnahe Entscheidung an

"Ich habe ihnen in der Halbzeit noch gesagt, dass sie aufpassen sollen wegen Gelber und Roter Karten. Ich habe ihnen aber nicht gesagt, dass sie auf sich selbst aufpassen sollen", erklärte Trainer Fatih Terim nach Spielschluss etwas fassungslos. Gerade vom Auftreten Marcaos sei er "erschrocken und verwundert", sei der brasilianische Verteidiger zwar ein Spieler mit harter Gangart, generell aber ein fröhlicher Mensch, der gerne Scherze mache. Nach der Skandal-Tat von Giresun, die dem Trainer wegen des bereits in drei Tagen nächsten anstehenden Pflichtspiels in der Europa League so überhaupt nicht reinpasst, möchte Terim zunächst beide Seiten anhören, bevor dann "zeitnah" eine Entscheidung fallen werde. Dass Kerem Aktürkoğlu aber das "Opfer" ist, sei offensichtlich. Allein aus Respekt vor ihm und seiner Familie werde sich Marcao bei ihm entschuldigen müssen, so Terim, der sich schon unmittelbar nach der Tätlichkeit auf die Seite des Geschlagenen stellte.