Für Domènec Torrent geht es Schlag auf Schlag. Zeit seinen Kader kennenzulernen, hat der Spanier nicht. Neben den sportlichen Fragen gibt es allerdings auch offene Fragen rund um Zu- und Abgänge.
Galatasaray hat ein ähnliches Problem wie der ungeliebte Nachbar aus Kadıköy: Der passende Zeitpunkt für einen Trainerwechsel wurde verpasst und nun muss der neue Coach im hektischen Ligaalltag seine Ideen implementieren und dabei die neuen Spieler überhaupt erst kennenlernen. Bei "Cim Bom" hat diese Aufgabe Domènec Torrent übernommen und das erste Spiel gegen Hatayspor direkt in den Sand gesetzt. Schuld trägt daran natürlich nicht der neue Trainer, einen anderen Start hätte man ihm dennoch gewünscht. Nun hat er die Möglichkeit, den ersten Eindruck vergessen zu machen und am Donnerstag gegen Kasımpaşa den ersten Dreier seiner Amtszeit zu holen. Die Chance, eine Achse zu installieren, ist ihm dabei allerdings nicht gegeben. Die Startelf wird sich sicher ändern (müssen). Während Victor Nelsson nach abgesessener Sperre zurückkehren könnte, bleibt die Doppelsechs aus ähnlichen Gründen außen vor. Taylan Antalyalı (Platzverweis) und Berkan Kutlu (Gelbsperre) sind zum Zusehen verdammt. In vorderster Front herrscht außerdem ebenfalls weiterhin Personalnot, da mit Halil Dervişoğlu nur ein Stürmer bereitsteht, der allerdings an einer hartnäckigen Torflaute zu knabbern hat.
Neue Nummer eins gesucht
Auch abseits des Feldes herrscht Unruhe. Die Gerüchte um Kerem Aktürkoğlu dürften zwar zumindest bis zum Sommer noch unbedeutend sein, andere Personalien werden hingegen deutlich heißer gehandelt. Christian Luyindamas Wechsel nach Antwerpen soll wohl in Kürze endgültig über die Bühne gehen. Im Raum steht eine Leihe. Während für den Innenverteidiger wohl kein Ersatz verpflichtet werden soll, steht nach wie vor der Platz zwischen den Pfosten im Fokus. Kapitän Muslera fällt weiter aus und könnte den Verein nach mehr als zehn Jahren verlassen. Ersatz İsmail Çipe konnte allerdings nicht überzeugen und soll daher wieder ins zweite Glied rücken. Türkische Medien haben auch schon einen angeblichen Stammtorwart ausgemacht: Sergio Rico, aktuell hinter Donnarumma und Navas Torwart Nummer drei bei PSG, sucht nach einer neuen Herausforderung. Er wäre eine logische und lohnende Wahl, allerdings nur, sofern die Franzosen Galatasaray finanziell sehr entgegenkommen. Aktuell sind die Gerüchte um den Spanier aber auch noch nicht heiß und der Fokus seines Landsmannes an der Seitenlinie dürfte zumindest dem nächsten Gegner gelten.