Mit 1:0 in der Addition beider Spiele hat sich Galatasaray in der Champions-League-Qualifikation gegen Vilnius knapp durchgesetzt. Die nächste Runde ist erreicht, das Maximum der Leistungsgrenze noch lange nicht. Auch die beiden Helden des Mittwochabends sehen noch enormes Verbesserungspotenzial. 

"Es war nicht einfach. Aber am Ende stehen wir in der nächsten Runde und können aus diesem Spiel wieder unsere Lehren ziehen", fasste Dries Mertens den 1:0-Sieg gegen den FK Žalgiris Vilnius zusammen. Die knappe Analyse des Belgiers, der mit seinem goldenen Treffer des Abends Galatasarays Weg zum Sieg ebnete, täuschte allerdings etwas darüber hinweg, dass es der türkische Meister über lange Zeit nicht schaffte, seinem litauischen Pendant wirklich gefährlich zu werden. Zwar wiesen die "Löwen" vor heimischer Kulisse eine optische Überlegenheit auf, auch die Abwehr stand deutlich stabiler als in der Vorwoche – doch wirklich Champions-League-tauglich war am Ende nur Mertens‘ Abschluss von der Strafraumgrenze, der bezeichnenderweise immerhin am Ende den Unterschied machte.

"Ist nicht leicht gegen tiefstehende Gegner zu spielen"

"Die Mannschaften gegen die wir spielen sind gut, das sind Meister in ihren Ligen", versuchte Mertens den Gast aus Vilnius starkzureden. Auch Vorlagengeber Kerem Aktürkoğlu, der das Tor über die rechte Seite einleitete, suchte nach Erklärungen respektive Ausreden für die etwas schleppende Frühform: "Die Hitze, die Fähigkeit, sich schnell derer anpassen zu müssen. Und es nicht nicht leicht gegen Gegner zu spielen, die so tief stehen." Allerdings: Zum einen dürften eher die im Norden Europas beheimateten und gemäßigtere Temperaturen gewöhnten Litauen mit den äußeren Bedingungen zu kämpfen haben müssen. Zum anderen gehört es zur normalen Gegebenheit, dass Galatasaray auch defensiv ausgerichtete Gegner treffen wird. Wohl auch im nächsten Qualifikationsduell gegen Olimpia Ljubljana, wo es auf jeden Fall einer abermaligen Steigerung bedarf.