Am 13. Spieltag der Süper Lig werden alle Augen auf das brisante Istanbuler Stadtderby gerichtet sein. Im Rampenlicht stehen dabei auch die Torhüter. Während Galatasaray sich auf den zuletzt schwächelnden Routinier Fernando Muslera verlassen muss, ist bei Fenerbahçe Stand jetzt noch unklar, wer den verletzten Altay Bayındır ersetzen wird.
Die mit Spannung erwartete Partie zwischen dem türkischen Rekordmeister Galatasaray und dem aktuellen Tabellensiebten Fenerbahçe wirft schon seine Schatten voraus. Angesichts der prekären Tabellensituation dürfen sich beide Mannschaften keine Niederlage erlauben, um den Rückstand auf Tabellenführer Trabzonspor nicht noch größer werden zu lassen. Gerade deshalb werden sich beide Lager wohl zunächst darauf besinnen, möglichst stabil in der Defensive zu stehen. So wird es unter anderem auch auf die beiden Torhüter ankommen, wie das Spiel letztlich ausgehen wird. Diesbezüglich sieht es bei beiden Mannschaften nicht gerade rosig aus. Zwar wird der erfahrene Routinier und Kapitän Muslera das Tor der "Löwen" hüten, doch von den glorreichen Zeiten im rot-gelben Dress ist der Uruguayer in dieser Saison weit entfernt. In einigen Spielen zeigte sich der mittlerweile 35-Jährige nicht sattelfest. Die für seine Verhältnisse ungewohnten Nachlässigkeiten wurden dann der Mannschaft zum Verhängnis, da die Patzer in Gegentoren mündeten. Auch jüngst in der uruguayischen Nationalmannschaft konnte der Routinier alles andere als überzeugen. Bei der deutlichen 0:3-Niederlage gegen Bolivien verschuldete Muslera mit einem folgeschweren Aussetzer das erste Gegentor. Für das anstehende Derby gegen Fenerbahçe lässt dies nichts Gutes erahnen. Doch auch den "Kanarienvögeln" plagen personelle Probleme auf der Torhüter-Position.
Einsatz von Berke Özer fraglich
Nach dem Ausfall von Altay Bayındır (Schulterverletzung), machte man sich bei Fenerbahçe zunächst Sorgen, inwiefern man den schwerwiegenden Verlust kompensieren könne. Mit der etatmäßigen Nummer zwei Berke Özer war der Nachfolger schnell gefunden. Der 21-Jährige kam bisher nach Bayındırs Ausfall für die Gelbmarineblauen in vier Spielen zum Einsatz. Dass die Mannschaft leistungstechnisch in ein Loch gefallen ist, liegt aber alles andere als am Schlussmann. Der türkische U21-Nationalspieler macht seinen Job bisher solide, weshalb man auf dieser Position keine Schwachstelle ausfindig machen konnte. Im Hinblick auf das bevorstehende Derby droht Fenerbahçe dennoch ein größeres Problem. Özer, der zuletzt mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, könnte nämlich nicht zur Verfügung stehen. Der 21-Jährige verpasste aufgrund seiner Beschwerden die Länderspiele mit der U21-Nationalmannschaft und konnte auch am Training nicht teilnehmen. Sollte auch Özer für das wichtige Spiel gegen Galatasaray fehlen, könnte es für die "Kanarienvögel" auf der Torhüterposition allmählich eng werden. Personell hätte man im Falle eines Özer-Ausfalls zwar noch die 18-Jährigen Ertuğrul Cetin und Bartu Kulbilge in der Hinterhand. Für beide wäre es jedoch der erste Einsatz in der Profimannschaft – und das ausgerechnet im hitzigen Stadtderby gegen Galatasaray. Ob die Youngsters dann dem enormen Druck vor ausverkauftem Haus im Nef Stadyumu standhalten können, darf mehr als bezweifelt werden. Aus Fener-Sicht wird man daher auf den Einsatz von Özer hoffen, der dann wiederum auch sein erstes Derby bestreiten würde. Anhänger beider Lager werden angesichts der vielen Fragezeichen bei den Torhütern mit einem mulmigen Gefühl in das Stadtderby gehen. Bei Fenerbahçe werden die letzten Fragezeichen wohl erst mit der Bekanntgabe der Aufstellung am Sonntagnachmittag verschwinden.