Für Galatasaray-Coach Fatih Terim steht am kommenden Sonntag das 69. (!) Stadtderby in seiner Trainer-Laufbahn an. Sein Gegenüber Vítor Pereira hingegen steht nach dem Negativtrend der vergangenen Wochen mit dem Rücken zur Wand. Bei einer weiteren Schlappe könnte es in Kadıköy ungemütlich werden.

Am 13. Spieltag der Süper Lig kracht es im wahrsten Wortsinn. Mit Galatasaray und Fenerbahçe treffen zwei erbitterte Stadtrivalen im Derby aufeinander, dass jetzt schon eine Menge verspricht. Tabellarisch hält das Top-Spiel zwar noch nicht das, was man aus den letzten Jahren gewohnt war. Galatasaray als Tabellenvierter empfängt den zuletzt kriselnden Tabellensiebten aus Kadıköy – eine Konstellation, die für die beiden Giganten aus Istanbul keinesfalls selbstverständlich ist. Neben der Rivalität auf und neben dem Platz, verspricht auch das Duell der beiden Trainer Einiges. Mit Fatih Terim, der in seiner bisherigen Trainer-Karriere wettbewerbsübergreifend bereits 68 Stadtderbys gegen Fenerbahçe und Besiktas bestreiten durfte, hat "Cim Bom" das türkische Urgestein schlechthin auf der Trainerbank sitzen. Mit 25 Siegen, 25 Unentschieden und 18 Niederlagen liest sich die Bilanz des Imperators mehr als ordentlich. Dank seiner Erfahrung hat der mittlerweile 68-Jährige schon etliche Schlachten geschlagen. Letzteres belegt die Vergangenheit eindrucksvoll, da Galatasaray in vielen engen und vor allem hitzigen Spielen letztlich die Oberhand behielt. Zieht man diese Derby-Historie für das kommende Spiel des Imperators heran, so kann dessen Kontrahent Vítor Pereira wahrlich als Derby-Neuling betitelt werden. Gänzlich ohne Erfahrung ist der Portugiese hingegen nicht. Während seiner ersten Amtszeit bei Fenerbahçe durfte er in der Saison 2015/16 bereits fünf Derbys coachen. Mit nur einem Sieg, zwei Unentschieden sowie zwei Niederlagen kann er bilanztechnisch allerdings nicht mit Terim mithalten.

Pereira unter Druck 

Galatasaray traf unter der Leitung von Fatih Terim bereits 33-mal auf Fenerbahçe. Mit zwölf Siegen, zwölf Unentschieden und nur 9 Niederlagen liegt der 68-Jährige auch in dieser Statistik klar vorne. Auch im kommenden Aufeinandertreffen spricht Vieles für Galatasaray. Zieht man die jüngsten Ergebnisse des türkischen Rekordmeisters heran, so wird man als leichter Favorit ins Heimspiel gehen. Bei Fenerbahçe hingegen brennt es im wahrsten Wortsinn. Auch wenn die Führung um Ali Koç eine Jobgarantie für Pereira ausgesprochen hat, so ist es dennoch nicht auszuschließen, dass im Nachgang des Derbys, sollte es deutlich verloren gehen, ein Sinneswandel bei den Verantwortlichen eintritt. Gerade deshalb wird man gespannt sein, welche taktische Herangehensweise Pereira wählen wird und ob Letzterer seine Truppe (noch) zu Höchstleistungen motivieren kann. Geht man nach dem bisherigen Saisonverlauf, so sind größere Veränderungen taktischer Natur kaum zu erwarten. Die geballte Derbyerfahrung in Person von Fatih Terim könnte daher dem Portugiesen zum Verhängnis werden. Bei einer bitteren Niederlage dürften auch die Tage von Pereira wohl gezählt sein.