Mit einem 2:0-Auswärtssieg in Trabzon hat sich Galatasaray an die Tabellenspitze der Süper Lig gesetzt. Dass die Löwen dabei weniger Spielanteile hatten und den "Bordeaux-Blauen" optisch gesehen unterlegen waren, war Teil des Matchplans.

"Ich kann nicht sagen, dass wir ein schlechtes Spiel gemacht haben, vor allem in der ersten Halbzeit waren wir sehr gut. Bis zum ersten Tor hatten wir die Kontrolle", erklärte Trabzonspor-Trainer Abdullah Avcı nach Spielschluss zur vorangegangenen 0:2-Niederlage gegen Galatasaray. In der Tat zeigte der in den Vorwochen wieder stark verbesserte Vizemeister im ersten Durchgang eine engagierte Leistung und ließ es Anschein erwecken, Ball und Gegner zu dominieren. Wirklich zwingend vor das Tor von Okan Koçuk kam Trabzonspor aber nur selten – der Plan von Galatasarays Interimstrainer Levent Şahin, der den gesperrten Fatih Terim an der Seitenlinie vertrat, ging voll auf: "Das war heute unsere Taktik. Wir leben in schwierigen Wochen mit einer hohen Belastung, da ist die richtige Dosierung wichtig. Ich gratuliere meiner Mannschaft, die den Plan hervorragend umgesetzt hat."

Jener Plan sah vor allem in der Umschaltbewegung ein schnelles, vertikales Kurzpassspiel vor, das Gegner in Sekundenbruchteilen aus den Angeln heben sollte – ein Vorhaben, das sich mit dem im Gegensatz zu Diagne und Falcao wesentlich beweglicheren und schnellen Oğulcan Çağlayan bestens umsetzen ließ. Der 24-jährige Offensivmann war beim 1:0 durch Arda Turan direkt beteiligt und erzielte im zweiten Durchgang das entscheidende 2:0 selbst: "Bei meinem Treffer dachte ich zuerst es sei Abseits, Gott sei Dank war es nicht so. Wir freuen uns über den Sieg und die Tabellensituation", erklärte der Matchwinner am Mikrofon und schob selbstbewusst hinterher: "Im Mai werden wir auch an der Spitze stehen." Mit dem Sieg am Schwarzen Meer hat Galatasaray seinen Titelanspruch zumindest untermauert.