Platz 13 und keine Ambitionen mehr nach unten oder oben: Galatasarays Saison wird als riesige Enttäuschung auslaufen. Während Trainer und Präsidium für die Zukunft nach wie vor unbekannt sind, wird und muss sich auch der Kader für nächste Saison verändern.

Die Neuzugänge, die zu Beginn der aktuellen Spielzeit zu "Cim Bom" kamen, klangen nach Meisterschaftskampf und Spielfreude. Die Realität sieht allerdings ganz anders aus. Dabei ist es nicht das fehlende Spielglück, das als Grund herangezogen werden kann. Galatasaray spielt(e) weitestgehend uninspirierten Fußball, der meistens weder gegen spielfreudige Gegner fruchtete, noch gegen defensive Kontrahenten zu Toren führte. Sobald es neue leitende Personen gibt, wird der Kader daher wohl in enger Absprache mit dem neuen Coach wieder auf links gedreht werden. Dann wird man unbedingt ein glücklicheres Händchen benötigen. Wirklich eingeschlagen hat kein Neuzugang. Alleine Patrick van Aanholt, Berkan Kutlu und Victor Nelsson sind weitestgehend unumstrittene Stammspieler. Der Rest pendelt entweder zwischen Bank und Startelf (Boey, Cicâldău oder Gomis zum Beispiel) oder spielt höchstens eine Nebenrolle (Moruțan, Öztürk, Yılmaz). Für die Leihspieler Dervişoğlu, Peña und Pulgar gibt es wohl ebenfalls keine Zukunft am Bosporus.

Routiniers vor dem Abgang

Nicht nur die neuen Gesichter enttäuschten allerdings. Auch die Routiniers, die das gelb-rote Trikot bereits seit längerer Zeit tragen, blieben hinter den Erwartungen. Während bei Antalyalı und Kılınç grundsätzlich noch Leistungssteigerungen möglich sind, sind diese bei Babel, Bayram, Feghouli oder Turan eher nicht mehr zu erwarten. Selbst Keeper und Kapitän Muslera ist nicht mehr unumstritten und könnte zum Ende seiner erfolgreichen Karriere noch einmal in einen Zweikampf mit einem jüngeren Torwart geschickt werden. Gleichzeitig gibt es für die wenigen überzeugenden Spieler um Abwehrchef Marcão und Nationalspieler Aktürkoğlu Interessenten aus Europa, die nicht nur mehr Gehalt, sondern auch die Aussicht auf Champions League oder wenigstens Europa League bieten können. Dringend benötigte einheimische Spieler werden zumindest teilweise auf Angebote der türkischen Europareisenden hoffen.

Diese Gemengelage wäre schon unter normalen Umständen schwierig. Beim derzeitigen Stillstand auf allen Seiten läuft Galatasaray allerdings Gefahr, zu spät mit den Planungen für die nächste Spielzeit beginnen zu können. Nicht ausgeschlossen daher, dass auch die kommende Saison holprig weitergeht.