Weniger das Viertelfinal-Aus im türkischen Pokal sorgt bei Galatasaray für Zoff, sondern eher die aus Sicht der Löwen fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichters. Auch das finale Urteil bei der Causa Arda Turan fechtet der Rekordmeister an.

Eine 2:3-Heimniederlage gegen Alanyaspor hat das Pokal-Aus von Galatasaray am Mittwoch im heimischen Türk Telekom Stadyumu besiegelt. Trotz eines Chancengewitters – allen voran in Durchgang zwei, als die Gala-Offensive um Mohamed und Onyekuru gleich mehrfach an Alanya-Keeper Marafona verzweifelte – wollte der Mannschaft von Fatih Terim kein Turn-Around mehr gelingen. Der "Imparator" verzichtete nach Spielschluss auf eine umfassende Spiel-Analyse, wieso seine Löwen nach zuvor fünf Spielen in Folge erstmals wieder verloren hatten, und stürzte sich stattdessen auf Schiedsrichter Bitigen und dessen VAR-Assistenten Özkahya. Der Vorwurf: Keine klare Linie bei den Entscheidungen, stattdessen seien die spielentscheidenden Szenen mit zweierlei Maß bewertet worden. Allen voran die Szene in der 38. Minute als Emre Kilinc klar gefoult worden sei, es aber weder eine Reaktion von Hauptschiedsrichter Bitigen noch eine Intervention von VAR-Mann Özkahya gegeben hatte, erzürnte Fatih Terim auch im Nachgang.

Für Aufregung sorgt auch die für Arda Turan nun ausgesprochene Strafe von zwei Pflichtspielen in Folge der Geschehnisse nach dem Derby-Sieg in Kadıköy. Nach Schlusspfiff hatte der durch bereits etliche Skandale bekannte Mittelfeldspieler in der Gäste-Kabine auf dem Tisch getanzt und dabei abfällig und lautstark über den Gegner gesungen – aufgenommen und in die Öffentlichkeit gesetzt von Mannschaftskollege Etebo, der die Szenerie mit dem Handy filmte. Von "Cim Bom" heißt es nun in einer offiziellen Pressemitteilung, dass die vom Disziplinarausschuss ausgesprochene Strafe gegen Arda Turan nicht rechtskräftig sei, da es sich um eine private und keine sportliche Angelegenheit handle. Auch der Schiedsrichter habe nichts vom Vorfall in den Spielbericht mit aufgenommen, weshalb kein direkter Bezug zum sportlichen Wettkampf am zurückliegenden Samstag gezogen werden dürfe. Ob Galatasaray die Strafe für seinen erneut entgleisten Spieler gekippt bekommt, bleibt abzuwarten.