Am Ende einer über weite Strecken auf Augenhöhe geführten Partie gegen Real Madrid hagelte es aus Teilen des Türk Telekom Stadyumu gar Pfiffe. Eine Reaktion, die sich die Terim-Elf auf Grund einer couragierten Leistung eigentlich nicht verdient hat. Und dennoch steht nach dem torlosen Auftritt gegen die "Königlichen" – wie auch zuvor gegen Paris – die Erkenntis: Gute 45 Minuten reichen eben nicht.

Die 67. Spielminute markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der gestrigen Champions League-Partie zwischen Galatasaray und Real Madrid. Unter einem gellenden Pfeifkonzert, ausgehend von zehntausenden Löwen-Anhängern wurde Younés Belhanda für Ömer Bayram ausgewechselt. Besonders über die Körpersprache des marokkanischen Nationalspielers, der in der ersten Halbzeit noch eine Groß-Chance aus aussichtsreicher Position vergab, echauffierte sich das Istanbuler Publikum. Doch nach der Auswechslung war beim türkischen Rekordmeister der Stecker gezogen. Das ohnehin zähe Offensiv-Spiel kam fast komplett zum Stillstand – und das obwohl beim Stand von "nur" 0:1 aus Sicht der Türken ein Punkt gegen den Rekord-Champion durchaus möglich gewesen wäre.

Am Ende fehlt es von allem ein bisschen

Bereits vor wenigen Wochen rügte Trainer Fatih Terim die Anhängerschaft wegen der anhaltenden schlechten Stimmung. Nach dem gestrigen Auftritt legte der "Imperator" nach: "Das sind für mich keine Fans", entgegnete er jenen Zuschauern, die sich vor allem Belhanda als Sündenbock ausgesucht hatten; "solche Leute können wir nicht gebrauchen." Florin Andone, der für den verletzten Radamel Falcao erneut in der Startelf stand, versuchte das Spiel einzuordnen: "Wir haben gut gespielt. Wenn wir weiter hart arbeiten, werden wir die Siege einfahren." Tatsächlich wusste Galatasaray vor allem in der ersten Halbzeit zu begeistern. Wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre, wenn Andone, Babel oder Belhanda ihre Chancen genutzt hätten. Letztendlich fehlte aber bei allen die nötige Präzison und Entschlossenheit – und womöglich auch die nötige Qualität.