Nach einer langen Siegesserie und der zwischenzeitlichen Tabellenführung schien Galatasaray zuletzt ein wenig an Fahrt zu verlieren. Es wird eine große Kraftanstrengung nötig sein, um Beşiktaş von Rang 1 zu verdrängen und gleichzeitig Fenerbahçe auf Abstand zu halten. Ausgerechnet jetzt drückt hinten der Schuh.
Die jüngste 3:4-Niederlage gegen Rizespor war nämlich nicht nur ein ärgerlicher Punkteverlust, sondern zieht gleich drei Sperren in der Viererkette nach sich. Luyindama und Marcão sahen ihre vierte bzw. achte Gelbe Karte und müssen daher ebenso zusehen wie Rechtsverteidiger DeAndre Yedlin, der mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Für Fatih Terim beginnt daher ein Puzzle, dessen wichtigstes Stück Ryan Donk heißt. Der Routinier feierte jüngst im zarten Alter von 35 sein Nationalmannschaftsdebüt für Suriname. Als Kapitän führte er sein Team zu zwei überzeugenden Siegen über die Cayman Islands und Aruba und steuerte sogar selbst jeweils einen Treffer bei. Nun wird sein Vereinstrainer darauf hoffen, dass der Innenverteidiger die weite Reise und die beiden Partien gut wegsteckt, damit er am Samstag den Schwung als Abwehrchef mit auf den Platz bringen kann.
Kaum Optionen, Terim ebenfalls gesperrt
Während Donk gesetzt und erprobt ist, steht eigentlich hinter jedem potentiellen Nebenmann mindestens ein großes Fragezeichen. Die naheliegende Wahl wäre Valentine Ozornwafor. Der junge Nigerianer steht in dieser Saison erst bei acht Spielminuten, saß in diesem Jahr allerdings zumindest häufiger auf der Bank. Sein Vorteil ist, dass er tatsächlich ein gelernter Innenverteidiger wäre. Andere Optionen, wie Taylan Antalyalı, Martin Linnes oder Gedson Fernandes, sind eigentlich auf anderen Positionen ausgebildet und werden eigentlich auf ihren angestammten Plätzen benötigt. Linnes dürfte Yedlin vertreten und Neu-Nationalspieler Antalyali soll als Sechser dafür sorgen, dass überhaupt nur wenige Bälle in Richtung Innenverteidigung kommen.
Egal, wie Fatih Terim sich entscheidet, während des Spiels wird er nicht mehr eingreifen können. Nach der nächsten Kritik am Schiedsrichter muss der Wiederholungstäter zwei Spiele zusehen und darf daher gegen Hatayspor keinen Einfluss auf das Spiel nehmen. Das sind zusammengenommen keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Aufholjagd. Auch beim kommenden Gegner gibt es allerdings Personalsorgen: Toptorjäger Aaron Boupendza fällt nach einem positiven Corona-Test gegen die Gelb-Roten aus.