Kaum sitzt Fatih Terim bei Galatasaray wieder fest im Sattel, laufen auch die Kaderplanungen wieder auf Hochtouren. Baustellen gibt es einige, will man im kommenden Meisterrennen wieder von Beginn an eine entscheidende Rolle spielen. Kurz vor einer Einigung steht man dabei wohl mit Kaan Ayhan.

Der gebürtige Gelsenkirchener ist jüngst mit der Nationalmannschaft bei der EM ausgeschieden und zeigte dabei in seinen zwei Startelfeinsätzen eher unterdurchschnittliche Leistungen. Gerade in den vorherigen Freundschaftsspielen, in denen der Allrounder die Mannschaft sogar zweimal als Kapitän angeführt hatte, deutete er allerdings an, welche Fähigkeiten er nach wie vor mitbringt. Einsatzwille, gutes Stellungsspiel und ein präziser Spielaufbau gehörten zu den Tugenden, die sich Şenol Güneş wohl auch gegen Wales und die Schweiz erhofft hatte – vergeblich. Fatih Terim gilt allerdings bereits seit langem als Ayhan-Fan und berief den Defensivspieler schon 2014 erstmals für die Nationalmannschaft. Das LIGABlatt hatte bereits vor einigen Wochen berichtet, dass es nun zu einer Wiedervereinigung in Istanbul kommen soll. Jetzt scheint der Wechsel Form anzunehmen.

Nur Ergänzungsspieler in Italien

Logisch wäre eine Verpflichtung dabei für alle Seiten. Ayhan steht zwar erst seit letztem Jahr in Italien bei Sassuolo unter Vertrag, kam dort allerdings insgesamt zu selten über die Rolle als Ergänzungsspieler hinaus. Der 26-Jährige pendelte zwischen Startelf, Bank, Innenverteidigung und rechtem Flügel. Bei Galatasaray würde ihm wohl eine wichtigere Rolle zukommen und die Italiener könnten den Kaderplatz anderweitig vergeben. Für die "Löwen" hätte die Verpflichtung gleich mehrere Vorteile. Zum einen ist Ayhan vielseitig einsetzbar und könnte in der Innenverteidigung, dem defensiven Mittelfeld oder zur Not sogar als Rechtsverteidiger eingesetzt werden. Gerade im Zentrum sind die Gelb-Roten aktuell noch unterbesetzt. Zweitens benötigt Galatasaray darüberhinaus aber auch mehr türkische (Stamm-)Spieler. Aufgrund der Ausländerregelung werden einheimische Akteure gerade bei allen Vereinen der Süper Lig händeringend gesucht. Auch hier ist der Rekordmeister, der in der Vergangenheit immer auch viele Legionäre im Kader hatte, zum Umdenken gezwungen. Neben Aytaç Kara und Alpaslan Öztürk wäre Ayhan bereits der dritte türkische Neuzugang. Eine Einigung zwischen dem Spieler und den beiden Vereinen scheint daher aktuell sehr wahrscheinlich.

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