Sichtlich kritisch und emotional getroffen äußerte sich Fatih Terim im Anschluss an das 2:2-Remis gegen Kasımpaşa gegenüber der Presse. Speziell die Abschlussschwäche stieß beim Imperator auf Unmut, weshalb der 67-Jährige auch einen seiner Stürmer öffentlich an den Pranger stellte.

Am gestrigen Sonntagabend schien für die "Löwen" im Ligaspiel gegen den Stadtrivalen Kasımpaşa zunächst alles nach Plan zu laufen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schlug man dann kurz vor der Pause zu und belohnte sich mit einem Zwei-Tore-Vorsprung. Der psychologisch ungünstige Anschlusstreffer der Gastgeber brachte "Cim Bom" dann aber komplett aus dem Konzept, weshalb die zweite Halbzeit alles andere als zufriedenstellend verlief. Cheftrainer Fatih Terim äußerte sich im Nachgang der Partie zum bitteren Unentschieden und merkte allen voran die Defizite in der Sturmspitze an. Der Imperator hätte sich angesichts der zahlreichen aussichtsreichen Torchancen bereits zur Halbzeitpause eine deutlich höhere Führung gewünscht. Doch statt einer deutlichen Führung ließ man die Hausherren in die Partie kommen und fand selbst im zweiten Durchgang kaum zurück ins Spiel. Konkret sprach Terim dabei die Chancen von Diagne an und stellte seinen Stürmer dabei öffentlich an den Pranger. Abgesehen von den Schwierigkeiten in der Sturmspitze scheinen zumindest die rumänischen Neuzugänge Cicaldau und Morutan, die gemeinsam für die Führung sorgten, trotz der kurzen Zeit im Verein sich bereits gut eingefunden zu haben.

"Löwen" müssen kaltschnäuziger werden

Schon im Rückspiel gegen den Underdog Randers FC wurden Defizite im letzten Angriffsdrittel deutlich. Der Rekordmeister wird noch Einspielzeit benötigen, um die Neuzugänge vollständig in die Mannschaft und das System zu integrieren. Dennoch wird die Abschlussschwäche eine der Themen sein, die Terim und sein Trainerteam in den kommenden Tagen der Länderspielpause ins Visier nehmen werden. Das Kasımpaşa-Spiel sollte als erstes Warnsignal dienen, denn derartige Punktverluste wird man sich, angesichts der starken Konkurrenz aus Beşiktaş und Fenerbahçe, auf Dauer wohl kaum erlauben können. Mit Blick auf das kommende Ligaspiel nach der Länderspielpause erhoffen sich die Gala-Anhänger einen Durchbruch in der Sturmspitze, der angesichts der zahlreichen Torchancen und ordentlichen Auftritten in den bisher absolvierten Spielen auch mit Sicherheit gelingen wird.

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