Eigentlich gibt es nach dem historischen 3:1-Derbysieg gegen Fenerbahçe für Galatasaray keinen Grund Trübsal zu blasen. Doch die Situation um Mittelfeldspieler Younès Belhanda, der im Derby mit Gelb-Rot vom Platz flog, beschäftigt Trainer Fatih Terim weiter. Wann besinnt sich der Marokkaner endlich?

Nach dem fulminanten wie historischen Derbysieg der Löwen beim Nachbarn aus Kadıköy kehrt bei "Cim Bom" der Alttag zurück. Der erste Sieg nach über 20 Jahren bei Fenerbahçe katapultierte Galatasaray auf den dritten Tabellenplatz, nur ein Punkt hinter Spitzenreiter Başakşehir und punktgleich mit Verfolger Trabzon. Der türkische Rekordmeister ist nach einer echten Siegesserie von sieben gewonnen Ligaspielen in Folge voll zürück im Titelrennen. Die Stimmung könnte folglich besser kaum sein, wenn nicht Younès Belhanda die Glückseligkeit (einmal mehr) gecrasht hätte. Der marokkanische Mittelfeldmann sah in der Schlussphase der Partie nach einem Handgemenge mit Fenerbahçes Deniz Türüç die gelb-rote Karte und wird im kommenden Ligaspiel gegen Genclerbirligi fehlen. Was für Fatih Terim aber viel gravierender an diesem Platzverweis empfand, war der Bärendienst den Belhanda seiner Mannschaft beim Stand von 2:1 seiner Mannschaft für die restlichen 15 Minuten erwies.

Derby-Bilanz von Belhanda: Vier Platzverweise, keine Torbeteiligung

Es ist ein neues Kapitel von Belhandas unglücklicher Rolle in dieser Saison beim türkischen Rekordmeister. Erst beim Pokal-Ausscheiden gegen Alanya verteidigte Terim sein "Enfant Terrible", erklärte er sei vollständiges Mitglied der Mannschaft. Der Einsatz im Derby sollte auch dahingehend ein Zeichen setzen. Doch der Auftritt im Derby, wo Belhanda übrigens zum wiederholten Male äußerst blass blieb (zehn Derby-Einsätze, kein Tor oder Vorlage) und nur durch Undiszipliniertheiten auffiel (vierter Platzverweis im Derby), dürfte Terim bestätigen: Belhanda ist kein mannschaftsdienlicher Spieler und eine Gefahr für das Gesamtkonstrukt. Glück im Unglück für Belhanda: Galatasaray gewann das Derby in Unterzahl.