Als Tabellenzweiter mit zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Fenerbahçe hat Galatasaray beste Karten, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren und sogar um die Meisterschaft mitzuspielen. Zur intensiven Vorbereitung auf die Fortsetzung der Süper Lig ab Ende Dezember weilt "Cim Bom" momentan in Antalya, wo kürzlich auch Dries Mertens nach dem WM-Aus mit Belgien hinzugestoßen ist. Am Rande des Trainingslagers ließ sich der 35-jährige Routinier der Presse gegenüber die eine oder andere spannende Aussage entlocken.
Gänzlich verarbeitet hat Dries Mertens das ebenso unerwartete wie enttäuschende Ausscheiden seiner belgischen "Red Devils" nach der Gruppenphase noch nicht. "Wir konnten bei der WM nicht das auf den Platz bringen, was wir uns vorgenommen hatten. Deshalb müssen wir uns an die eigene Nase fassen, dass wir so früh aus dem Turnier ausgeschieden sind", redet der wuselige Offensivspieler nicht lange um den heißen Brei herum. In einer Gruppe mit Kanada sowie den beiden späteren Halbfinalisten Kroatien und Marokko hatte es für die Belgier, die unter Experten zumindest Erwähnung fanden für den erweiterten Favoritenkreis, nur für den dritten Platz gereicht. Umso mehr dürfte sich Mertens freuen, nach der Enttäuschung mit der Nationalmannschaft wieder zu Galatasaray zurückgekehrt zu sein. Gleichzeitig räumt der ehemalige Serie-A-Profi ein, am Bosporus eine gewisse Anlaufzeit gebraucht zu haben: "Es ist nicht einfach, in ein neues Land zu kommen und in einer neuen Liga zu spielen. Das muss man wissen, bevor man einen solchen Schritt geht. Ich bin sehr glücklich, hier zu sein."
Funktionäre in vermittelnder Rolle
Dass der 1,69 Meter kleine Stürmer überhaupt in der Türkei gelandet ist, hängt auch mit einer ausgeschlagenen Offerte von Juventus Turin zusammen, wie Mertens gegenüber der Presse transparent zu Protokoll gab: "Es gab ein Angebot von Juventus. Dieses anzunehmen, war für mich aber keine Option, denn ich habe viele Jahre für Napoli gespielt." Zudem, so Mertens, spielten Galatasaray-Präsident Dursun Özbek, Vizepräsident Erden Timur sowie auch Trainer Okan Buruk mit ihren Ideen und Vorstellungen eine mitentscheidende Rolle für seinen Wechsel nach Florya. Im Trikot der Gelb-Roten hat der Rechtsfuß nicht den besten Saisonstart erlebt, doch mittlerweile sind die "Löwen" ordentlich ins Rollen gekommen. Insbesondere die starke Form vor der WM-bedingten Unterbrechung der Süper Lig hat dem erfahrenen Belgier zugesagt: "In den letzten drei Spielen vor der Pause haben wir gezeigt, was wir können. So wollen wir weitermachen – darauf bereiten wir uns im Training auf höchstem Niveau vor", berichtet der 35-Jährige, der bei Galatasaray über einen Vertrag bis Ende Juni verfügt. Darüber hinaus besteht die Option auf ein weiteres Jahr am Bosporus.