Der Fall Younès Belhanda könnte für Galatasaray noch weitreichende Folgen haben. Der Berater des geschassten Marokkaners hat drei vier weitere Klienten, die bei "Cim Bom" unter Vertrag stehen – darunter auch Henry Onyekuru. Der eskalierte Disput könnte nun auf weitere Trennungen hinauslaufen.
Am Samstagabend gastiert Galatasaray in Kayserispor und will dort nach zuletzt zwei sieglosen Spielen in Folge endlich wieder einen Sieg feuern. Das bevorstehende Duell gegen das sich tief im Abstiegskampf befindende Kayseri spielt in der Vorberichterstattung türkischer Medien jedoch eine untergeordnete, wenn nicht sogar gar keine Rolle. Der Fall Belhanda, die öffentlichkeitswirksame Ausbootung und sofortige Freistellung des marokkanischen Mittelfeldspielers, ist viel mehr das dominierende Thema. Wie das LIGABlatt bereits am Donnerstag in einem Bericht beleuchtete, droht "Cim Bom" über den Fall hinaus nun mächtig Unruhe, selbst eine Art Spieler-Revolte ist nicht gänzlich auszuschließen. Darüber hinaus könnte es sich der türkische Rekordmeister nach Belhanda nun auch mit weiteren Spielern verkrachen, und zwar mit genau denjenigen Akteuren, die wie Younès Belhanda Willian D´Avila von der Agentur DW Sports Management als persönlichen Berater haben. Über dieses mögliche Szenario berichtete als erstes die türkisches Sport-Tageszeitung "sabah", die sich auf Quellen aus dem vereinsnahen Umfeld beruft.
Ozornwafor und Etebo auf der Abschussliste – Abwägung bei Onyekuru
Die Situation bei den "Löwen" sei demnach derart angespannt und das Verhältnis mit eben jenem D´Avila zerrüttet, dass Trennungen mit Spielern, die ebenfalls unter den Fittichen des Beraters stehen, zeitnah nicht ausgeschlossen werden. Von den über 30 bei DW Sports Management unter Vertrag stehenden Profis gehören gleich vier dem Klientenkreis von D´Avila an – namentlich: Valentine Ozornwafor, Oghenekaro Etebo, Henry Onyekuru und Emre Kilinc. "Sabah" schreibt diesbezüglich, dass einzig Emre Kilinc nicht zur Debatte stehen würde. Ozornwafor, seit seinem Wechsel vor knapp zwei Jahren ohnehin nie über die Rolle eines Reservisten hinausgekommen, und Etebo, dessen feste Verpflichtung angesichts einer zu hohen Kaufpflicht (7,5 Mio. Euro) auch kein Thema sei, sollen hingegen am Saisonende vor die Tür gesetzt werden.
Wie es sich mit Henry Onyekuru verhalten wird, ist indes die spannendste – und im Hinblick auf den sportlichen Wert auch – wichtigste Frage. Im Sommer hat "Cim Bom" die Möglichkeit den Nigerianer für 4,3 Millionen Euro aus Monaco fest zu verpflichten – endlich, nachdem zuvor bei zwei Leihen nie eine Aussicht auf eine Weiterbeschäftigung gegeben war. Jetzt könnte jedoch das zerrüttete Verhältnis zwischen Berater, Spielern und Klub für eine erneute Nicht-Zukunft des schnellen Flügelflitzers sorgen.