Bei Galatasaray ist aktuell ohne Frage der Wurm drin – zumindest in der Liga. Während man in Europa souverän in die nächste Runde eingezogen ist, wartet man in der Süper Lig bereits seit fünf Spielen auf einen Sieg. Als nächstes kommt mit Başakşehir ein Gegner, der hervorragend in Form ist.

Seit Emre Belözoğlu das Zepter übernommen hat, ist der kleine Verein aus Istanbul nämlich ungeschlagen. Zwar spielt der Meister von 2020 selten aufsehenerregend, sammelt aber trotzdem beständig die nötigen Punkte. Während die Schwergewichte im Fokus der Öffentlichkeit stehen, ist der kleine Stadtteilverein bis auf Platz vier vorgerückt.

Vielleicht hat auch Galatasaray am Samstag die Möglichkeit, außerhalb des ganz großen öffentlichen Interesses eine Aufholjagd zu starten. Während die beiden ewigen Konkurrenten Fenerbahçe und Beşiktaş sich am Sonntag zum Derby der Enttäuschten treffen, geht es für Galatasaray einen Tag vorher um Wiedergutmachung.

Schiedsrichter, Verletzungen und das eigene Unvermögen

Im Fokus standen nach dem unglücklichen 0:1 gegen Sivasspor einmal mehr die Schiedsrichter und natürlich verständlicherweise die schwere Verletzung Fernando Musleras. Beides nicht überraschend, gerade da Galatasaray aktuell tatsächlich des öfteren Probleme mit den Unparteiischen hatte. Das sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch spielerisch einiges im Argen liegt. Erneut entwickelten die "Löwen" viel zu wenig Zug zum Tor und kamen dementsprechend kaum zu Chancen. Dass dann Pech und der Fehler eines Spielers zum entscheidenden Gegentor führen können, liegt nahe.

Die Verantwortlichen von "Cim Bom" tun deshalb gut daran, statt der anhaltenden Diskussionen um Schiedsrichterentscheidungen den Blick eher auf die eigenen Spieler zu richten. Diese überzeugen schließlich in der Europa League und enttäuschen in ihrem Kerngeschäft. Nach wie vor wechseln Fatih Terim und seine Assistenten munter hin und her, weil keine belastbare Startelf zu finden ist.

Die jüngsten Misserfolge bieten eigentlich wenig Grund zur Hoffnung. Dass man es allerdings deutlich besser kann, hat man in Europa bewiesen. Es wird Zeit, dass auch die Liga mit der notwendigen Ernsthaftigkeit angegangen wird.