Mit einem 2:0-Sieg gegen Stadtnachbar Karagümrük hat sich Galatasaray aus der Länderspielpause zurückgemeldet. Groß ist der Jubel im Cim-Bom-Lager vor allem über Fernando Muslera und dessen gehaltenen Elfmeter. Groß sind aber auch die Sorgen um Kerem Aktürkoglu, der verletzt ausgewechselt werden musste und das nun das Derby gegen Fenerbahçe zu verpassen droht.

Ausufernde Freude machte sich bei Galatasaray nach Schlusspfiff nicht breit. Klar, der türkische Rekordmeister hatte eben Stadtnachbar Karagümrük mit 2:0 vor heimischer Kulisse besiegt, verbesserte sich durch diesen Erfolg in der Tabelle immerhin auf Rang 12, musste diesen Sieg aber auch teuer bezahlen: Nach etwas mehr als einer halben Stunde (beim Stand von 2:0) griff sich Shooting-Star Kerem Aktürkoğlu an die Leiste und deutete an, nicht weiterspielen zu können. Der 23-jährige Flügelstar wurde in der 35. Minute dann auch vorsorglich unter dem tributzollenden, aber bangenden Applaus der Anhängerschaft ausgewechselt. Klub-Arzt Yener Ince erklärte anschließend, dass am Montag ein MRT gemacht werde, erst dann könne eine genaue Diagnose ausgestellt werden. Ein Einsatz für das jetzt als nächstes Spiel anstehende Derby gegen Fenerbahçe am kommenden Sonntag ist aber in jedem Fall in Gefahr.

"Wir schauen jetzt aufs Derby. Wir wollen unseren Fans in den letzten sieben, acht Wochen noch das beste liefern, was wir können", gab Ömer Bayram unmittelbar nach dem Karagümrük-Sieg die weitere  Marschroute vor. Auch Kapitän Fernando Muslera sieht das Derby gegen den Erzrivalen als "sehr wichtig" an – zum einen, um eine sportlich verkorkste Saison doch noch irgendwie zu retten, zum anderen um die Fans mit einem Sieg in Kadıköy weiter milde zu stimmen. Dass am Samstagabend gegen Karagümrük ein Sieg gefeiert werden konnte, hat Galatasaray-Trainer Domenec Torrent neben den beiden Torschützen Gomis und Babel vor allem seinem Rückhalt zu verdanken. Muslera parierte im Spielverlauf mehrmals stark und hielt eine Viertelstunde vor dem Ende auch den Elfmeter von Karagümrüks Top-Torjäger Pesic. "Muslera ist der Grund für das Ergebnis", wusste auch der Karagümrüks Trainer und Musleras jahrelanger Widersacher auf Fenerbahçe-Seite, Volkan Demirel, der den Uruguayer zum Matchwinner erklärte.