Zum Auftakt der Rückrunde empfängt Galatasaray am Samstag Aufsteiger Giresunspor in Istanbul. Eine klare Sache, sollte man meinen. Die dünne Personaldecke sorgt aber für Zweifel.

Fernando Muslera, Patrick van Aanholt, Marcão, Christian Luyindama und Sacha Boey: So hieß die gelb-rote Defensive am 16. August 2021, als Galatasaray Giresunspor im Hinspiel mit 2:0 besiegte. Im Rückspiel wird wohl keiner dieser Akteure in der Startelf stehen. Der Keeper ist bekanntermaßen schwer verletzt, der niederländische Linksverteidiger wurde positiv auf Corona getestet, der brasilianische Abwehrboss ist gesperrt und sein kongolesischer Nebenmann laboriert nicht nur ebenfalls an einer Verletzung, sondern steht laut türkischen Medienberichten auch unmittelbar vor einem Wechsel zu Royal Antwerpen. Lediglich für Boey könnte es reichen, wie fit der Rechtsverteidiger nach seiner hartnäckigen Oberschenkelverletzung ist, wird sich allerdings erst noch zeigen müssen. Fatih Terim ist daher einmal mehr zum Puzzlen gezwungen. Neben den genannten Spielern sind nämlich auch der langzeitverletzte Omar Elabdellaoui sowie die beiden ebenfalls positiv getesteten Fatih und Alpaslan Öztürk außen vor.

Notstand in der Zentrale

Im Tor wird wohl weiterhin İsmail Çipe stehen und auch Victor Nelsson bleibt mit Sicherheit gesetzt. Links führt an Ersatzkapitän Ömer Bayram kein Weg vorbei. Bleiben zwei Plätze. Rechts sieht die Situation noch vergleichsweise entspannt aus. Boey unter Vorbehalt, Yedlin und Aushilfskraft Oğulcan Çağlayan bewerben sich um den Posten. Am kompliziertesten ist es hingegen in der Mitte. Mit Kaan Arslan steht zwar ein junger Innenverteidiger zur Verfügung, Fatih Terim machte allerdings bisher nicht den Eindruck, als hätte er großes Vertrauen in den 20-Jährigen. Lediglich bei der jüngsten Pokalniederlage gegen Denizlispor kam er notgedrungen in der Nachspielzeit auf Minuten. Alternativ gäbe es mit Aytaç Kara und Taylan Antalyalı noch zwei Mittelfeldspieler, die zur Not aushelfen könnten. Ihr Einsatz neben Nelsson wäre allerdings ein fatales Zeichen für Arslan.

Trotz der dünnen Personaldecke zählt gegen Giresunspor nur ein Sieg. Die Hoffnung wird sein, dass man den Gegner sowieso größtenteils vom eigenen Strafraum fern halten kann. In diesem Fall würden auch die vielen Ausfälle nicht ins Gewicht fallen.