Am Sonntagabend kassierte Galatasaray in der letzten Minute den Ausgleich in Malatya und gab damit zwei wichtige Punkte aus der Hand. Interimscoach Levent Şahin, der den gesperrten Fatih Terim an der Seitenlinie vertrat, muss sich dabei für sein fragwürdiges Coaching und späte Einwechslungen rechtfertigen.

Bereits vor Spielbeginn gab es die erste Überraschung: Im Vergleich zum torlosen Unentschieden in der Champions League in Brügge rotierte Galatasaray am Sonntag in Malatya auf vier Positionen. Unter anderem blieb Radamel Falcao auf der Bank und wurde durch den ebenfalls neu geholten Florin Andone ersetzt. Wie schon am vergangenen Mittwoch beim belgischen Meister tat sich "Cim Bom" enorm schwer ins Spiel zu finden. Der 1:0-Führungstreffer durch Seri fiel praktisch aus dem Nichts. Danach hatte Galatasaray seine beste Phase, verpasste es aber einen – womöglich vorentscheidenden – zweiten Treffer nachzulegen. Malatya blieb am Leben, spielte in der zweiten Hälfte forsch aus und erzielte schließlich kurz vor dem Ende den nicht unverdienten Ausgleich. Für Galatasaray bedeutet der Last-Minute-Ausgleich einen weiteren Stimmungskiller vor dem bevorstehenden Derby gegen Fenerbahçe.

Einwechslungen misslangen: Warum kam Falcao so spät? 

Die Frage bleibt: Warum ist die spielerische Leistung in der aktuellen Saison so dünn? Bis auf jene Phase nach dem eigenen Treffer, war Malatya die bessere Mannschaft auf dem Platz. Sowohl Fatih Terim als auch nun Levent Şahin konnten dieses Defizit bislang nicht beseitigen. Zudem stellt sich die Frage, warum bei einem Auswärtsspiel bei einem nicht leichten Gegner, gleich viermal rotiert wurde und dabei noch die wohl besten Akteure herausgenommen wurden? Die Anfangsformation wurde mit Sicherheit von Fatih Terim bestimmt, die 90 Minuten in Malatya oblagen jedoch Levent Şahin. Sowohl die Einwechslung von Lemina für Nagatomo als auch die viel zu späte Hereinnahme von Radamel Falcao, muss sich der Interimscoach ankreiden.