Nach drei sieglosen Spielen in Folge steckt "Cim Bom" in einer tiefen Formkrise. Für die aktuell schwierige Ausgangslage im Meisterschaftskampf ist unter anderem Galatasaray-Coach Fatih Terim verantwortlich, der immer wieder für rätselhafte Personalentscheidungen sorgt, die wichtige Punkte im Saison-Endspurt kosten.  

Bereits bei der desaströsen Niederlage gegen Aufsteiger Hatayspor gingen viele Fragezeichen aus der gewählten Elf des Imperators hervor. Auch wenn die Mannschaft in diesem Spiel von Personalsorgen geplagt war und auch gesperrte Spieler ersetzen musste, so wirkten einige Entscheidungen für viele Gala-Anhänger skurril. Besonders auffällig war die Hereinnahme des Portugiesen Fernandes auf die Innenverteidiger-Position, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte. Man merkte ihm an, dass er der Mannschaft auf dieser Position nicht gut tat. In vielen Situationen wirkte er in der für ihn ungewohnten Rolle überfordert und konnte der Defensive nicht zur nötigen Stabilität verhelfen. Statt den Portugiesen anstelle des schwachen Etebo im zentralen Mittelfeld aufzustellen und dem gelernten Innenverteidiger Ozornwafor eine Chance zu geben, entschied sich Terim für die erste Alternative. Zudem gab Terim Rechtsverteidiger Özbayraklı, der in der aktuellen Saison kaum Einsatzzeiten bekam, den Vorzug vor Linnes, was auch nicht nachzuvollziehen war. Auch die Startelf-Einsätze der mittlerweile schwächelnden Routiniers Turan und Feghouli, die beide zur Halbzeit dann auch ausgewechselt wurden, erwiesen sich als falsch. Gegen Karagümrük korrigierte Terim seine Fehlentscheidungen in der Defensive und im Mittelfeld, jedoch blieben die Fragezeichen in der Sturmspitze.   

Falcao in beiden Spielen nicht in der Startelf  

Was auch noch verblüfft ist die Nichtberücksichtigung von Falcao in der Startelf der "Löwen", der dem zuletzt unglücklich wirkenden Mohamed leistungstechnisch voraus war. Vor allem im Spiel gegen Hatayspor ging man fest davon aus, dass der Kolumbianer in der Startelf steht. Da er während der Länderspielpause in Istanbul voll mit der Mannschaft mittrainierte, Mohamed hingegen auf Länderspielreise mit Ägypten gewesen war sowie erst einen Tag vor dem Hatay-Spiel in Istanbul eintraf, war auch sein Startelf-Einsatz fragwürdig, weshalb der Imperator nach der Halbzeit Falcao für ihn brachte. Da Terim mittlerweile auf sein altbewährtes System 4-1-4-1 wieder umgestellt hat, muss folglich ein Stürmer von beiden auf der Bank Platz nehmen. Dennoch zeigen die letzten beiden Spiele auch, dass der Gala-Coach während des Spiels taktisch wenig flexibel ist. Sowohl gegen Hatayspor als auch gegen Karagümrük lief man einem Rückstand hinterher, jedoch stellte man nicht das System auf zwei Stürmer um, sondern wechselte jeweils positionsgetreu in der Sturmspitze aus, was viele Gala-Anhänger verwundert. Da man im Titelrennen noch ein Wörtchen mitreden und alles daran setzen möchte, den Punkte-Rückstand zu verkürzen, erscheint die taktische Inflexibilität des "Imperators" als Hindernis. Es scheint so, als würde Terim weiterhin Experimente in seinen Personalentscheidungen durchführen, weshalb der Rekordmeister für die entscheidende Phase der Saison noch immer keine festeingespielte Elf gefunden hat. Auch die fragwürdigen Personalentscheidungen überzeugen nicht, weshalb im Saison-Endspurt wenig Zeit bleibt, wieder zurück in die Spur zu finden.