Eine komfortable Führung zunächst beinahe aus der Hand gegeben, am Ende dennoch souverän gewonnen – in einer rasanten Partie mit vielen Torraumszenen hatte Galatasaray gegenüber Samsunspor am Ende das letzte Wort. Herausragender Mann beim 4:2-Heimerfolg war Kerem Aktürkoğlu, der zweimal selbst traf und einen weiteren Treffer vorbereitete. 

Wie erwartet, konnte GS-Trainer Okan Buruk auf den während der Länderspielpause angeschlagenen Mauro Icardi wieder zurückgreifen. Der Argentinier begann im Sturmzentrum, dahinter sollte unter anderem Tete für Kreativität und Tempo sorgen. Ziyech saß zunächst auf der Bank. Zaha fehlte im Kader.

Es sollte nicht lange dauern, bis sich die individuelle Überlegenheit der "Löwen" das erste Mal bemerkbar machte und schnell für die Führung sorgte. Auf der rechten Seite wurde Icardi in Szene gesetzt, der am Strafraumrand den Kopf oben hatte, flach in die Mitte legte, wo Aktürkoğlu (7.) das Leder direkt nahm und links in die Ecke schweißte. Eine Kombination, die mit Blick auf die Beteiligten eigentlich eher in verkehrter Ausführung zu erwarten gewesen wäre. Dem anfänglichen Offensivsturm eine kleine Pause widmend, wurde Galatasaray erst nach rund einer halben Stunde wieder wirklich gefährlich – dann aber direkt mit dem Ertrag weiterer Torerfolge. Wieder nahm Aktürkoğlu (29.) zentral im Strafraum eine Hereingabe von der rechten Seite direkt – diesmal nur ins rechte Ecke verwandelt und von Mertens vorbereitet. Vor der Pause dann noch der dritte Akt der 45-minütigen Aktürkoğlu-Show: Eine Ecke des "Zauberers" von der linken Seite nickte Bardakcı links am Fünfmeterraum wuchtig ein. Mit einem komfortablen 3:0-Vorsprung ging es für die "Löwen" zurück in die Katakomben.

Flammender Applaus dann direkt vor Wiederanpfiff bei der Einwechslung von Hakim Ziyech, der für Tete auf den Rasen kam und so sein Debüt für den türkischen Meister feierte. Dann war es aber auch schnell vorbei mit der heilen gelb-roten Welt. Samsunspor wurde plötzlich aufmüpfig und meldete sich – auch, weil Galatasaray in der ersten Viertelstunde viel zu nachlässig und unkonzentriert agierte – zurück in der Partie. Dimata (46.) direkt nach dem Seitenwechsel und Holse (61.) brachten die Gäste, die seit 23 Jahren nicht mehr bei Galatasaray gewinnen konnten, plötzlich wieder heran und ließen den Aufsteiger von einer Sensation träumen. Erst mit diesem zweiten Gegentreffer, der "Cim Bom" tatsächlich kurz ins Wanken brachte, wachte die Mannschaft vom inzwischen angefressenen Okan Buruk auf und schlug zurück. Ziyech zog von der rechten Seite nach innen, zog wuchtig ab. Der Ball touchierte noch den Kopf von Icardi (67.) und wurde so entscheidend abgelenkt. Den Spielstand von 4:2 spielten die Hausherren letztlich routiniert herunter.

Zumindest über Nacht springt Galatasaray mit dem Heimsieg an die Tabellenspitze der Süper Lig. Fenerbahçe und/oder Adana Demirspor können im weiteren Verlauf des Spieltags aber vorbeiziehen. Weiter geht es für die "Löwen" dann am Mittwoch in der Champions League gegen Kopenhagen.