Am Sonntagabend des 31. Spieltag der türkischen Süper Lig empfing der Tabellenführer Galatasaray den bis dato Tabellenachten Fatih Karagümrük. In einer spektakulären Partie kamen die "Löwen" über ein 3:3 gegen die Mannschaft von Chef-Trainer Andrea Pirlo nicht hinaus.
Im Vergleich zum 4:1 Auswärtssieg bei Alanyaspor gab es beim 22-fachen türkischen Meister tatsächlich nur eine personelle Änderung: So spielte in der Sturmspitze Nicolò Zaniolo für den angeschlagenen Mauro Icardi. Gästetrainer Andrea Pirlo wechselte nach dem 4:2 Erfolg gegen Ümraniyespor ebenfalls auf nur einer Position; Anwan Lawrence rückte für den gelbgesperrten Otabek Shukurov in die Startformation.
Kerem Aktürkoğlu mit der frühen Führung für Galatasaray
Die Gastgeber wollten früh ihrer Favoritenrolle gerecht werden und es begann tatsächlich auch alles nach Plan: Es waren gerade einmal drei Minuten gespielt, da spielte Milot Rashica kurz vor der Eckfahne einen klugen Steckpass auf den einlaufenden Sacha Boey, der sich gegen zwei Gegenspieler durchzusetzen vermochte und den Ball lang in den Fünfmeterraum spielte, wo der sträflich alleingelassene Kerem Aktürkoğlu lediglich zur 1:0 Führung einzuschieben brauchte. Auch im Anschluss an die Führung dachte der Tabellenführer gar nicht, sich hinten hineinzustellen und die Führung zu verwalten, sondern blieb weiter offensiv und suchte wiederholt den Abschluss. Tore sollte es aber auf der anderen Seite geben.
Karagümrük schießt drei Tore in 12 Minuten
Nach einer verunglückten Abwehraktion von Adekugbe am Mittelkreis behielt Andrea Bertolacci die Übersicht und spielte einen gekonnten Pass in den Lauf von Stürmer Mbaye Diagne, der sich die Chance nicht nehmen ließ, und den Ball zu seinem 18. Saisonreffer an Fernando Muslera vorbei ins Tor schob. Doch dabei blieb es nicht; In der 26. Spielminute verunglückte dem Gala-Torwart ein langer Pass, der direkt bei Saba Lobjanidze landete, der wiederum auf Fabio Borini spielte, welcher seinerseits das Leder zum 2:1 der Gäste ins Tor nagelte. Und es kam noch schlimmer für Galatasaray: Nur vier Minuten später war es wieder Borini, der nach einem Pfostenabpraller die völlig unorganisierte Positionierung der Heimabwehr ausnutzte und den Doppelpack schnürte. Es waren seine Saisontore 18 und 19. Galatasaray begann aber wieder sich zu wehren. Dieses Offensivdenken sollte sich auch auszahlen: Nach einem Schuss von Nicolò Zaniolo landete der Ball an der Hand von Anwan Lawrence. Darauf folgte eine VAR-Überprüfung, woraufhin der Schiedsrichter auf Strafstoß entschied, den Sérgio Oliveira souverän linksunten zum 2:3 verwandelte (45’+1). Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeitpause.
In der zweiten Halbzeit ein Spiel auf nur ein Tor
In der zweiten Hälfte spielten die längste Zeit nur die Gastgeber, ohne jedoch dass ihnen abermals ein frühes Erfolgserlebnis vergönnt gewesen wäre. Nach einer ganzen Reihe guter Abschlüsse, wurde dann Milot Rashica im Strafraum der Gäste strafbar zu Fall gebracht. Den anschließenden Elfmeter in der 67. Spielminute konnte der zuvor für Zaniolo eingewechselte Mauro Icardi allerdings nicht verwandeln und scheiterte am starken Karagümrük-Schlussmann Şen. Anstatt mit Entschlossenheit den Ball in die Maschen zu hauen, versuchte Icardi einen Panenka, der allerdings nicht nur arrogant, sondern auch noch schlecht ausgeführt war. Die favorisierten "Löwen" glichen dann in der 80. Spielminute verdientermaßen dennoch aus. Der aktive Sacha Boey steckte nicht auf, nutzte das Durcheinander im gegnerischen Strafraum aus machte das 3:3. Die Gastgeber rannten weiter an und wollten sich mit dem einen Punkt vor dem wichtigen Derby gegen Beşiktaş nicht begnügen. Doch der Siegtreffer sollte nicht fallen, weshalb das Spiel mit einem 3:3 unentschieden endete. Als nächstes geht es für Galatasaray am 30. April zum heißerwarteten Derby gegen Beşiktaş in den Vodafone Park, während Fatih Karagümrük am 29. April Antalyaspor empfängt.