Zum Start der Champions-League-Gruppenphase trennten sich Galatasaray und der FC Kopenhagen am Mittwochabend mit 2:2. Gegen das nominell schwächste Team in Gruppe A benötigte der türkische Meister dabei zwei späte Tore von Sacha Boey (86.) und Tetê (88.), um wenigstens noch einen Zähler mitzunehmen.

Auch am 1. Spieltag der Königsklasse setzte Galatasaray-Trainer Okan Buruk auf eine 4-2-3-1-Formation. Diese bildeten zu Beginn Muslera, Angeliño, Bardakcı, Nelsson, Boey, Torreira, Demirbay, Aktürkoğlu, Mertens, Startelf-Debütant Ziyech und Icardi. Bei Wilfried Zaha reichte es nach überstandener Verletzung immerhin für einen Platz auf der Bank.

Chancenwucher rächt sich

In der Anfangsphase war "Cim Bom" auf Anhieb anzumerken, wie sehr man auf die Rückkehr in die Champions League hingearbeitet hatte. So starteten die Hausherren mit reichlich Intensität, womit sie Kopenhagen durch ein aggressives Pressing erheblich unter Druck setzten. Beinahe hätten die euphorischen Fans im Rams Park schon in der 7. Spielminute jubeln dürfen, doch Icardi vergab in für ihn ungewöhnlich fahrlässiger Manier gegen Kopenhagens polnischen Torhüter Grabara. Wenig später zog Aktürkoğlu aus knapp 16 Metern ab – und der stramme Abschluss des Linksaußen verfehlte den gegnerischen Kasten nur knapp (9.). Auch ohne früh in Führung zu gehen, dominierte Galatasaray zu Beginn der Partie nach Belieben, während die Gäste aus Dänemark zunächst nur hinterherliefen. Dementsprechend boten die Türken bis dato keine Angriffsfläche für Kritik an ihrer Spielweise, einzig die Chancenverwertung ließ massiv zu wünschen übrig. Symptomatisch dafür traf der auffällige Aktürkoğlu gegen Mitte des ersten Durchgangs im Strafraum freistehend nur die Latte (24.). Derweil kam langsam auch der FC Kopenhagen etwas besser in die Begegnung, wobei nennenswerte Chancen des amtierenden dänischen Meisters ausblieben. 10 Minuten vor dem Kabinengang änderte sich dies schlagartig: Galatasaray verpasste es, richtig zu klären, sodass der Ball in der Box seinen Weg zu Kopenhagens Flügelstürmer Elyounoussi fand. Der 29-Jährige zögerte daraufhin nicht lange und hämmerte das runde Leder zum äußerst glücklichen 1:0-Pausenstand für die Gäste unter die Latte.

Tetê bringt Rams Park zum Kochen

Beflügelt von der eigenen Führung, agierte Kopenhagen nach Wiederanpfiff deutlich selbstbewusster als noch zu Beginn der Begegnung. Währenddessen verlor der türkische Champion den Ball in der gegnerischen Hälfte nicht nur viel zu schnell, sondern auch im Spielaufbau offenbarten die Buruk-Schützlinge plötzlich erhebliche Mängel – Dinge, die in der ersten Hälfte über weite Strecken noch gut funktioniert hatten. Nach knapp einer gespielten Stunde kam es für Galatasaray dann knüppeldick: Bei einem über die linke Seite vorgetragenen Angriff der Kopenhagener schnappte die Abseits-Falle der Hausherren nicht wie gewünscht zu, was Muslera dazu veranlasste, aus seinem Gehäuse herauszustürmen. Die Dänen waren im Kopf bereits einen Schritt weiter, spielten die Situation gekonnt zu Ende und trafen in Person von Gonçalves zum 2:0 ins leere Tor (58.). Auf diesen schweren Nackenschlag folgend, sah sich Trainer Buruk gezwungen, einen Doppelwechsel vorzunehmen. Für die beiden schwachen Demirbay und Mertens durften Oliveira sowie Tetê an der Mission "Comeback" mitarbeiten. Fünf Minuten später tauschten die "Löwen" erneut doppelt – diesmal mussten Aktürkoğlu und der mit der Gelben Karte vorbelastete Ziyech runter, Yılmaz und Zaha betraten den Rasen. Auch mit neuem Personal kam Galatasaray vorerst nicht mehr in gefährliche Situation im letzten Drittel, während die Zeit immer mehr gegen die Türken lief. Etwas Hoffnung für die Schlussphase kam aus Sicht der Gelb-Roten doch nochmals auf, als Jelert mit Gelb-Rot vom Platz flog (73.) und Kopenhagen fortan in Unterzahl weiterspielen musste. Und tatsächlich meinte es der Fußball-Gott gut mit Galatasaray: Erst zeigte Boey mit seinem Anschlusstreffer ungeahnte Torjäger-Qualitäten (86.), bevor der eingewechselte Tetê per traumhafter Direktnahme den 2:2-Ausgleich erzielte (88.). Dank des famosen Doppelschlags sicherte sich Galatasaray somit immerhin noch einen Punkt gegen den FC Kopenhagen.

Nach dem hart erarbeiteten Unentschieden gegen Kopenhagen stehen für "Cim Bom" drei Süper-Lig-Partien innerhalb von sieben Tagen an: Zunächst trifft Galatasaray am Samstag auswärts auf den Stadtrivalen Başakşehir, bevor man am nächsten Dienstag zum Nachholspiel des 3. Spieltags bei Istanbulspor gastiert. Abgerundet wird das Mammutprogramm dann am 30. September mit einem Heimspiel gegen Ankaragücü.

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