Freude pur in Istanbul! Nach dem 3:2-Sieg im Hinspiel vor sechs Tagen gewann Galatasaray am Dienstagabend auch das zweite Playoff-Duell mit Molde FK. Durch das hart umkämpfte 2:1 im heimischen Rams Park sicherten sich die "Löwen" erstmals seit der Saison 2019/20 wieder die Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League. Die Auslosung der Vorrundengruppen findet am Donnerstag (18.00 Uhr MEZ) in Monaco statt.

Auch vor dem Rückspiel gegen den norwegischen Vertreter Molde FK sah Galatasaray-Trainer Okan Buruk keinen Anlass, von seiner präferierten 4-2-3-1-Formation abzuweichen. Personell gab es im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen am vergangenen Mittwoch jedoch drei Änderungen: Lucas Torreira, Kerem Demirbay sowie Tetê rückten für Sérgio Oliveira, Berkan Kutlu und den nach Leicester abgewanderten Yunus Akgün in die Startelf. So begannen Muslera, Angeliño, Bardakcı, Nelsson, Boey, Torreira, Demirbay, Aktürkoğlu, Mertens, Tetê und Icardi.

Icardi bringt Galatasaray auf Kurs

Wie schon im Hinspiel begann Molde mutig und mit viel Zug nach vorne, wobei die Norweger in der Zweikampfführung teilweise sogar etwas ungestüm agierten. Dies wurde den Gästen bereits nach sechs Minuten zum Verhängnis, als Molde-Sechser Ellingsen Icardi im Strafraum zu Boden riss. Daraufhin zeigte Star-Schiedsrichter Szymon Marciniak auf den Punkt – und der Gefoulte trat selbst an, ohne auch nur ansatzweise Nerven zu zeigen. Mit seinem eiskalt im rechten unteren Eck versenkten Elfmeter und der gleichbeutenden 1:0-Führung ließ Icardi die Brust der eigenen Mannschaft und auch der lautstarken Fans im Rams Park noch breiter werden. Schließlich verbesserten die Gelb-Roten ihre ohnehin vielversprechende Ausgangssituation nach dem knappen Erfolg im ersten Playoff-Duell durch den frühen Treffer nochmals deutlich. Danach schaltete die Begegnung zunächst etwas in den Leerlauf, ehe Molde in Person des völlig freistehenden Hestad am hervorragend parierenden Muslera scheiterte und somit nur knapp den Ausgleich verpasste (31.). Derweil war Galatasaray hauptsächlich daran interessiert, hinten nichts anbrennen zu lassen, wovon die eigene Offensive nicht gerade profitierte. So ging es ohne weitere Höhepunkte mit einem – bezogen auf das Gesamtergebnis komfortablen – 1:0 aus Sicht der "Löwen" in die Kabine.

Zittern bis in die Nachspielzeit

Nach Wiederbeginn versuchte Molde alles, um den Traum von der Champions-League-Gruppenphase am Leben zu halten. Näher am nächsten Treffer war in der 50. Spielminute allerdings Galatasaray, doch Torreira vergab nach Vorarbeit von Aktürkoğlu kläglich. Kurz darauf hatte Startelf-Debütant Tetê das 2:0 auf dem Fuß – die Gelb-Roten kamen in dieser Phase vor allem durch Konter zu aussichtsreichen Möglichkeiten, während die Skandinavier weiterhin nicht aufgaben. Richtig gefährlich wurde es dabei aber nur selten, zu oft fehlte es in den Reihen der Gäste an der nötigen Genauigkeit im letzten Drittel. Das änderte sich in der 66. Spielminute: Eine ansehnliche Kombination krönte Hestad mit dem 1:1, womit Molde zu diesem Zeitpunkt lediglich ein weiteres Tor fehlte, um die Verlängerung zu erzwingen. Rund 20 Minuten vor Schluss schickte Trainer Buruk dann sowohl Aktürkoğlu, der den Ausgleich der Norweger mit einem schwerwiegenden Ballverlust eingeleitet hatte, als auch Mertens vorzeitig in den Feierabend. Neu in die Partie kamen dafür Yılmaz und Ayhan. Wenig später stockte Galatasaray der Atem, als Berisha das mittlerweile verdiente 2:1 für Molde gelang (81.). Doch das Glück meinte es gut mit den Türken – nach VAR-Eingriff zählte der Treffer aufgrund einer Abseits-Position nicht. Umso größer war die Freude, als ein massiv abgefälschter Freistoß von Angeliño (90.+3) den 2:1-Endstand und somit die Teilnahme an der Königsklasse besiegelte. Aus neutralem Blickwinkel war Molde über beide Partien hinweg aber mindestens gleichwertig, wenn nicht die unter dem Strich etwas bessere Mannschaft.

Vor der Länderspiel-Pause steht für Galatasaray noch ein Pflichtspiel auf dem Programm. Dieses bestreitet "Cim Bom" am Samstag (20.45 Uhr MEZ) auswärts beim noch punktlosen Tabellenletzten Gaziantep.

Foto: Ahmad Mora / Getty Images