Weil Galatasaray vor allem in der Anfangsphase zahlreiche Chancen ungenutzt ließ, war das Stadtduell gegen Kasımpaşa lange ein Spiel auf Messers Schneide. Erst der Elfmeter von Mostafa Mohamed (87.) kurz vor dem Ende bescherte den "Löwen" einen knappen 2:1-Heimsieg. Zur Führung nach neun Minuten traf Kerem Aktürkoğlu (9.). 

Galatasaray-Trainer Fatih Terim setzte gegen Kasımpaşa auf das bewährte 4-1-4-1-System, erstmals aber mit Winter-Neuzugang Gedson Fernandes in der Startelf, der im zentralen Mittelfeld neben Emre Kılınç startete. Auch der Startelfeinsatz von Kerem Aktürkoğlu dürfte auf den ersten Blick überrascht haben, sollte sich aber schnell auszahlen.

Galatasaray startete ambitioniert ins kleine Stadtduell gegen Kasımpaşa, war sofort drückend überlegen und ging auch prompt in Führung: Einen Eckball von Ömer Bayram verlängerte Mostafa Mohamed am ersten Pfosten weiter zu Kerem Aktürkoğlu (9.), der aus kurzer Distanz bequem einschieben konnte. Der Führungstreffer für "Cim Bom" war zu dieser Zeit – wohl gemerkt nach nicht einmal zehn Minuten – überfällig, vergaben Mohamed, Kerem und Etebo zuvor doch schon mehrfach aus eigentlich totsicheren Situationen. Nach der erlösenden Führung nahm der anfängliche Sturmlauf der "Löwen" etwas ab, vielversprechende Torchancen hatte Galatasaray dennoch: Der auf dem linken Flügel spielende Babel (24.) und abermals Mohamed (28.) scheiterten aber jeweils an Kasımpaşa-Keeper Ertuğrul Taşkıran. Das einzige, was man der Mannschaft von Fatih Terim zu diesem Zeitpunkt vorwerfen konnte, war die Chancenverwertung. Angesichts der Anzahl an hochkarätigen Möglichkeiten hätte die Halbzeitführung wesentlich höher ausfallen müssen, als nur mit einem Tor Unterschied.

Onyekuru kommt, rennt und fällt – Mohamed ins Glück

Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs sollte sich die Schludrigkeit der Hausherren vor dem Tor dann auch rächen. Kasımpaşa kam durch seine erste echte Torgelegenheit sofort zum Ausgleich: Haris Hajradinovic bediente im Strafraum Isaac Thelin (51.), der vor Muslera ins Tor köpfen konnte – ein herber Dämpfer für die bis dahin so auftrumpfende "Löwen"-Elf. Und sie brauchten auch einige Zeit, sich vom Nackenschlag zu erholen. Erst Mitte des zweiten Durchgangs entfachte Galatasaray langsam wieder den Offensivgeist der ersten Hälfte und kam durch Luyindama (71.) und dem mittlerweile eingewechselten Onyekuru (76.) zu Halb-Chancen. Vor allem der nun quirlig aufspielende Onyekuru war es dann, der Galatasaray den wichtigen Impuls geben sollte – und den entscheidenden Elfmeter herausholen sollte: Einen langen Ball aus der eigenen Hälfte bekam der Nigerianer gut unter Kontrolle und wurde letztlich erst von Kasımpaşa-Keeper Ertuğrul gestoppt – Schiedsrichter Özdamar zeigte auf den Punkt, Elfmeter! Mostafa Mohamed (87.) stellte sich der Verantwortung und verwandelte kurz vor Schluss zum knappen, aber unter dem Strich verdienten 2:1-Sieg für Galatasaray.