Auch wenn das Istanbul-Derby in diesem Jahr tabellarisch nicht mehr die große Bedeutung hatte, war es für die Fans natürlich nach wie vor eine der wichtigsten Partien. Angetrieben vom eigenen Anhang zeigte Fenerbahçe eine starke Leistung und konnte durch Zajc und Dursun Galatasaray in die Schranken weisen.
Bei den Hausherren stand im Prinzip die gesamte Kapelle zur Verfügung, wobei Trainer Kartal nach dem 4:0 gegen Kayserispor nur wenig Grund zum Wechseln hatte. Lediglich Kadıoğlu ersetzte Novák hinten links.
Auch der Gegner in Gelb und Rot wechselte nur einmal und brachte Elabdellaoui für Bayram. Somit stand auch der zuletzt angeschlagene Aktürkoğlu in der Anfangself.
Vor atemberaubender Kulisse im ausverkauften Stadion ergab sich zu Beginn ein zerfahrenes Spiel. Fehlpässe und kleinere Fouls bestimmten das Geschehen, so dass kein wirklicher Spielfluss entstehen konnte. Nach und nach erarbeitete sich Fenerbahçe allerdings Feldvorteile und konnte dieser mit der ersten echten Chance schließlich auch in die Führung ummünzen. Einmal mehr brach Osays-Samuel auf rechts durch, wurde von Yandaş mit einem starken Chip freigespielt und legte den Ball zurück in den Rückraum, wo der einsame Zajc mit einem platzierten Schuss Muslera keine Abwehrmöglichkeit ließt (26.). In der Folge kam auch Osayi-Samuel selbst noch zu einer vielversprechenden Gelegenheit, danach spielte sich das Geschehen weiter vornehmlich im ungefährlichen Bereich ab. Bis zur ersten echten Chance der Gäste dauerte es sogar 42 Minuten, dann scheiterte Aktürkoğlu allerdings an Bayındırs Fäusten. Da Galatasaray auch ansonsten nur im Bereich der Gelben Karten ein Plus vorweisen konnte, ging es mit einem verdienten 1:0 für die "Kanarienvögel" in die Kabine.
Dursun bringt die Erlösung
Ohne personelle Veränderungen ging es in den zweiten Durchgang. Galatasaray war nun sichtlich bemüht auch selbst mehr in die Offensive zu investieren, was sich zwar im Ballbesitz, nicht aber in den Chancen niederschlug. Dazu blieb das Spiel ruppig und insgesamt drei weitere Gelbe Karten nach einer guten Stunde waren die Konsequenz. Für Torjubel sorgte dann Serdar Dursun. Nachdem der Mittelstürmer den Ball zunächst an der Seitenlinie behauptet hatte, gelangte er über Umwege zu Kahveci. Dieser bekam zu viel Zeit, flankte in den Strafraum, wo Yandaş klug per Kopf verlängerte und Dursun seinerseits zum 2:0 einköpfte (68.). Torrent reagierte und brachte mit Dervişoğlu für den blassen Cicâldău mehr offensive Power. Kurze Zeit später hätte allerdings der auffällige Yandaş die Chance zur Entscheidung, sein Schuss wurde aber von Muslera abgewehrt. Mit Pelkas für Kahveci nahm dann Kartal seinen ersten Wechsel nach 80 Minuten vor. Ein vermeintlicher Anschlusstreffer durch Dervişoğlu wurde nach einem vorherigen Handspiel richtigerweise zurückgenommen, dann war das Derby vorbei und das Heimteam durfte sich völlig zurecht von seinen begeisterten Fans feiern lassen.