Es sollte ein hoffnungsvoller Saisonauftakt werden, stattdessen wurde Galatasaray von PSV Eindhoven nach allen Regeln der Kunst gerupft. Am Ende fiel das Ergebnis beinahe noch zu niedrig aus. Auf Fatih Terim kommt viel Arbeit zu.
Das erste Pflichtspiel der neuen Saison stand für Galatasaray unter einem denkbar schlechten Stern. Mit großen Personalsorgen im Gepäck war der Tross um Fatih Terim in die Niederlande gereist. Akbaba und Yedlin fehlten wegen Corona, Elabdellaoui und Antalyalı verletzt und zu allem Überfluss hatte Oğulcan Çağlayan keine Spielberechtigung erhalten. Terim machte aus der Not eine Tugend und schickte Muslera, die drei nominellen Innenverteidiger Marcão, Luyindama und Öztürk, Kara, Bayram, Sekidika, Turan, Kılınç, Aktürkoğlu und Babel ins Rennen. Auch sein Gegenüber Roger Schmidt musste allerdings auf (früheres) Stammpersonal verzichten. Der bisherige Kapitän Denzel Dumfries und Stürmer Donyell Malen standen nicht im Kader und werden Eindhoven wohl noch in dieser Transferperiode verlassen. Mit Götze und Max schafften es allerdings zumindest zwei (ehemalige) deutsche Nationalspieler in die Startelf.
Im Fokus stand allerdings einmal mehr der Stürmerstar der Niederländer. Nach weniger als zwei Minuten setzte Eran Zahavi Muslera unter Druck, der Gala-Kapitän vertändelte den Ball nach einem Zuspiel von Marcão und der Israeli schob ein (2.). Schlechter hätten die Gäste im gutbesuchten Philips-Stadion nicht ins Spiel starten können und in der Folge spielte Eindhoven mehr oder minder Katz und Maus mit den "Löwen". Insbesondere gegen den agilen Madueke schien kein Kraut gewachsen. Das 2:0 besorgte allerdings erneut Zahavi, der dieses Mal Kılınç den Ball in der Vorwärtsbewegung abjagte, ihn dann wenige Stationen später von Madueke wieder serviert bekam und nur noch einzuschieben brauchte (35.). Überraschend war zu diesem Zeitpunkt nur, dass es lediglich 2:0 stand, da schlug Galatasaray endlich zurück. Bayram setzte sich auf links durch und flankte in die Mitte, wo Kılınç quasi unbedrängt einköpfen konnte (42.). Der Anschlusstreffer war zwar schmeichelhaft, hätte das Spiel allerdings auf den Kopf stellen können. Kurze Zeit später pfiff Schiedsrichter Hernández Hernández allerdings zur Pause.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Keine Besserung im zweiten Durchgang
Wohl auch der dünnen Personaldecke geschuldet kam Galatasaray ohne Wechsel aus der Pause und dieses Mal dauerte es ein paar Minuten mehr bis es klingelte. Zahavi und Götze übertölpelten die gesamte Gästeabwehr und der Weltmeister schweißte den Ball dann unhaltbar ein (51.). Nach einer Stunde reagierte Terim schließlich gleich dreifach und brachte Feghouli, Mohamed und Akgün für Öztürk, Turan und Babel. Eine Besserung gab es dennoch nicht. Insbesondere der rechte Flügel blieb ein Einfallstor, das Philipp Max im Zusammenspiel mit Joker Cody Gakpo immer wieder zu nutzen wurde. Nach Innenverteidiger Öztürk versuchte mittlerweile Rechtsaußen Sekidika vergeblich den Laden zusammenzuhalten. Das 1:4 legten sich die Gäste dann allerdings wieder selbst ins Netz. Aktürkoğlu verlor bei einem Kopfball die Orientierung und setzte Zahavi perfekt in Szene. Diese Chance ließ sich der Goalgetter natürlich nicht entgehen und schnürte den Hattrick (84.). Um die Demütigung dann perfekt zu machen, steuerte kurz danach erneut Götze das 5:1 per Kopfball (!) bei (88.). Trotz des deutlichen Ergebnisses konnte Galatasaray eigentlich sogar noch von Glück sprechen, dass die Klatsche nicht noch höher ausfiel. Nach vier Minuten Nachspielzeit hatten die "Löwen" es dann endlich überstanden. Es bleibt nichts außer der Erkenntnis, dass Galatasaray, Stand Mittwoch 23 Uhr, in Europa nicht wettbewerbsfähig ist.
Foto: imago