Auch das zweite Spiel ging für Neu-Trainer Domenec Torrent gehörig nach hinten los. Die Hausherren gaben gegen Stadtnachbar Kasımpaşa eine Führung aus der Hand und blieben im zweiten Durchgang über weite Strecken ideenlos. Mit dem nächsten Nackenschlag im Gepäck geht man ins kommende Heimspiel gegen Tabellenführer Trabzonspor.
Im Vergleich zur 2:4-Niederlage in Hatay kamen vier Spieler neu in die Startelf. Links hinten verteidigte Bayram, in die Innenverteidigung rückte Nelsson neben Marcao und rechts hinten durfte Yedlin ran. Die Doppel-Sechs bildeten etwas überraschend die Defensivspieler Özturk sowie van Aanholt. Auf der rechten Außenbahn startete zudem Morutan, weshalb Kılınç auf die Bank rotierte.
Vor dem bevorstehenden Härtetest gegen Trabzonspor stand Neu-Trainer Domenec Torrent nach einer herben Auftaktpleite in Hatay bereits in seinem zweiten Spiel gewaltig unter Druck. Eine weitere Niederlage vor heimischer Kulisse war für den Tabellen-13. verboten. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf startete die Torrent-Truppe munter in die Partie. Einen ersten Warnschuss auf das Kasımpaşa-Gehäuse platzierte Özturk (10.) nach einem Freistoß von Bayram per Kopf. Daraufhin bot die Partie lange keine nennenswerten Aktionen. Während Galatasaray mehr Ballbesitz hatte, fehlte es an Tempo im Spiel nach vorne. Defensiv stehende Gäste hatten nur wenig Mühe, die Räume zuzustellen und so das Aufbauspiel des türkischen Rekordmeisters gewaltig ins Stocken zu bringen. Kurz vor der Halbzeit nahm die Partie dann wieder an Fahrt auf. Nach einer Ecke der Gäste sollte dann die Führung für die Hausherren fallen. "Cim Bom" schaltete nach dem Eckball schnell um, Morutan eroberte den Ball und schickte den bereits gestarteten Dervişoğlu (39.) in Richtung Strafraum. Letzterer nahm den Ball in vollem Lauf mit, ließ seinen Verteidiger gekonnt stehen und platzierte einen Kullerball an Keeper Taşkıran ins Tor. Die Antwort der Gäste ließ allerdings nicht lange auf sich warten, und ausgerechnet ein Ex-Gala-Innenverteidiger war dafür verantwortlich. Eine Ecke kann die wacklige Defensive von Galatasaray nicht energisch klären. Travnik bediente den völlig freistehenden Donk (45.+3), der mit einem trockenen Flachschuss das Leder an Çipe vorbei im Tor unterbrachte und daraufhin aus Respekt zu seinem Ex-Klub auf einen Torjubel verzichtete. Bei dem 1:1 sollte es in der ersten Halbzeit bleiben, die erst kurz vor Schluss an Fahrt aufnahm.
Harmlose "Löwen" werden kalt erwischt
Ohne personelle Veränderungen ging es zurück auf den Rasen. Nach nur wenigen Minuten war Galatasarays einziger Aktivposten in der Offensive dem Führungstreffer nahe. Eine Balleroberung leitete Morutan direkt auf Dervişoğlu weiter. Der Stürmer setzte sich über die rechte Außenbahn durch und brachte den Ball in den Strafraum, wo Aktürkoğlu (56.) nicht lange fackelte, allerdings am Pfosten scheiterte. Fast im Gegenzug klingelte es dann zum zweiten Mal bei Gala und einmal mehr zeigte die Defensive Nachlässigkeiten. In einer eigentlich aussichtslos ausschauenden Überzahlsituation im Strafraum setzte sich dennoch Ouanes am linken Flügel durch, dribbelte auf die Grundlinie zu und legte den Ball Richtung Elfmeterpunkt, wo Bozok (60.) umringt von mehreren Gala-Verteidigern dennoch blank zum Abschluss kam und so den "Löwen" den nächsten Nackenschlag verpasste. Torrent reagierte daraufhin und brachte Yılmaz (62.) und Kılınç (62.) für Öztürk und Morutan. In der Offensive wirbelte allerdings weiterhin nur Aktivposten Aktürkoğlu (64.), der in vollem Lauf auf den Torhüter zulaufend voreilig einen harmlosen Schuss auf das Tor platzierte. Eine Lösung in der Offensive fanden harmlose "Löwen" allerdings nicht mehr, weshalb man eine wirkliche Schlussoffensive vergebens suchte. Die Gäste spielten gar mit breiter Brust weiterhin gefährliche Angriffe und konnten durch den erst wenige Sekunden vorher eingewechselten Varga (90.+3) den dritten Treffer umjubeln. Mit dem zweiten herben Dämpfer binnen weniger Tage steht auch Terim-Nachfolger Torrent bereits bereits jetzt gewaltig unter Druck.
Mit der Niederlage bleibt die tabellarische Situation bei Galatasaray mit Platz 13 weiterhin prekär. In drei Tagen empfangen angeschlagene "Löwen" vor heimischer Kulisse dann den Tabellenführer Trabzonspor.