Gegen Eindhoven wollte Galatasaray die Schmach aus dem Hinspiel vergessen machen. Zwar setzte es keine erneute Klatsche, die "Löwen" zeigten allerdings abermals, dass sie (und letztendlich der gesamte türkische Fußball) in Europa nicht mehr mithalten können.

Große Hoffnungen dürfte in Istanbul kaum noch jemand gehabt haben. Zu deutlich war die Hinspiel-Niederlage vor einer Woche gewesen. Um viel mehr als die Ehre würde es also eher nicht gehen, soviel war klar. Fatih Terim konnte natürlich noch nicht auf seine Neuzugänge zurückgreifen, wechselte aber im Vergleich zum 1:5 trotzdem dreifach und brachte Yedlin, Yılmaz und Mohamed für Öztürk, Turan und Babel.

Die gute Nachricht für die Fans der Gastgeber war, dass ihre Mannschaft von Beginn an deutlich motivierter und besser eingestellt wirkte. Statt der Dreierkette, die durchgehend und im Wortsinn nach hinten losgegangen war, gab es das bewährte 4-1-4-1, mit dem die Spieler deutlich mehr anfangen konnten. Die schlechte Nachricht war, dass den "Löwen" relativ wenig im Spiel nach vorne einfiel. Da PSV aufgrund des Hinspiels nicht zum Stürmen gezwungen war, entwickelte sich so ein zähes Spiel. Noch schlechter wurden die Nachrichten dann erst knapp zehn Minuten vor der Pause. Muslera wehrte den Ball nach einem Freistoß zu kurz und mittig ab, Madueke nahm sich ein Herz, Marcão fälschte unhaltbar ab und schon lief Galatasaray wieder einem Rückstand hinterher (37.).

Galatasaray hatte nichts entgegenzusetzen

Zum zweiten Durchgang brachte Terim Babel und Diagne für Yılmaz und Mohamed, die beide komplett blass geblieben waren. Besser wurde es allerdings nicht. Zunächst dümpelte das Spiel wieder eher dahin, dann schlug PSV erneut zu. Götze brachte unbedrängt eine Flanke in die Mitte, Kapitän van Ginkel nahm den Ball direkt und ließ Muslera keine Chance (59.). Die Führung war vollends verdient und mittlerweile auch die allerkleinsten Hoffnungen auf eine Aufholjagd beerdigt. Das sahen offensichtlich auch die Teams so, weshalb das Spiel noch mehr an Fahrt verlor. Eindhoven machte durchgehend den Eindruck, als könnten sie bei Bedarf noch mindestens zwei Stufen hochschalten, während bei Galatasaray relativ klar ersichtlich war, dass das Gesamtergebnis von 1:7 tatsächlich in etwa die Leistungsfähigkeit abbildete. Zwischen dem abgeschlagenen Zweiten der letzten Eredivisie und dem knappen Zweiten der letzten Saison in der Süper Lig gibt es einen klaren Klassenunterschied.

Einen kurzen Grund zum Jubeln gab es aber dennoch und dafür sorgten die Joker: Turan eroberte den Ball, Taşdemir schlug ihn in die Mitte und Diagne brachte ihn per Fallrückzieher im Tor unter (83.). Sein wütender "Torjubel" in Richtung der eigenen Fans zeigte allerdings auch wieder eindrücklich, wie viel beim türkischen Rekordmeister im Argen liegt.

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