In einem ansehnlichen Spiel dominierte Galatasaray über weite Strecken das Spiel gegen Sarris Lazio Rom. Das entscheidende Tor fiel allerdings nach einem kapitalen Aussetzer von Lazio-Torwart Thomas Strakosha (66.), der eine Bogenlampe ins eigene Tor lenkte. Mit dem Auftaktsieg starten die "Löwen" perfekt in die EL-Saison und setzen ein erstes Ausrufezeichen in der Gruppe E.

Im Vergleich zum Unentschieden im Ligaspiel gegen Trabzonspor kamen bei Galatasaray nur zwei neue Spieler in die Startelf. Für Luyindama kehrte Marcao zurück in die Innenverteidigung und im Mittelfeld rotierte Emre Kılınç auf die Bank. Stattdessen bildete Taylan Antalyalı gemeinsam mit Berkan Kutlu die Doppelsechs im 4-2-3-1-System von Fatih Terim.

Im Duell der beiden Europa League Siegertrainer Maurizio Sarri (2018/19 mit Chelsea) und dem Imperator Fatih Terim (1999/00 mit Galatasaray, damals noch UEFA Cup) versprachen sich die Fans einen ansehnlichen Europapokalabend zweier gleichwertiger Mannschaften. Und beiden Mannschaften merkte man von Anfang an die Lust am Auftakt in die Europa League an. Ansehnliche Ballstafetten, kontrollierte Ballbesitzpassagen sowie wenige Unterbrechungen charakterisierten die Anfangsminuten. Den ersten Aufreger im Türk Telekom Stadyumu gab es nach nur acht Minuten. Mit einem langen Ball setzte Immobile Mitspieler Lazzari auf der rechten Seite in Szene. Letzterer versuchte dann den Ball am Gala-Keeper Muslera vorbeizulegen, wurde allerdings kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht, weshalb Galas Kapitän auch zurecht früh die Gelbe Karte sah. Aus dem darauffolgenden Freistoß wurde allerdings nichts. Im Anschluss daran übernahmen die Hausherren immer mehr die Kontrolle im Spiel und hatten deutlich mehr Spielanteile als die Gäste aus Rom. Mit kontrolliertem Ballbesitzfußball versuchte die Terim-Elf, die auf Konter lauernden Gäste aus der Reserve zu locken. Viel gelingen wollte allerdings zunächst nicht, da speziell im letzten Angriffsdrittel die letzte Durchschlagskraft fehlte. Die erste zwingende Torchance im Spiel ging aufs Konto der "Löwen". Von der Abwehr komplett aus dem Auge verloren kam Morutan (23.) zu einem sehenswerten Vollspannschuss, der allerdings nur die Latte traf – Glück für die "Laziali", denn Torwart Strakosha war bereits geschlagen. Daraufhin drängten die Hausherren weiter auf den Führungstreffer, bis zur Halbzeitpause konnte man allerdings keine weitere Torchance verbuchen. Der Latten-Knaller von Morutan sollte das Highlight der ersten Halbzeit bleiben, in der die Zuschauer ein 0:0 der besseren Art zu sehen bekamen.

Strakosha-Blackout entscheidet die Partie

Sowohl Sarri als auch Terim verzichteten zu Beginn des zweiten Durchgangs auf personelle Veränderungen. Den Schwung aus der ersten Halbzeit nahm "Cim Bom" mit in den Start der zweiten Halbzeit und versuchte weiterhin den Führungstreffer zu erzielen. Lazio schaffte es vereinzelt für Entlastung zu sorgen und kam durch eine Doppel-Chance dem Führungstreffer nahe. Mit einem Flachschuss aus rund 20 Metern scheiterte zunächst Luis Alberto (58.) an Muslera. Der für Immobile eingewechselte Muriqi versuchte den Abpraller wieder ins Spiel zu bringen, dessen Ball sprang allerdings vom Bein eines Verteidigers ins Aus. Dabei sollte es für Lazio zunächst auch bleiben, denn die "Löwen" übernahmen von nun an das Kommando und wollten den Führungstreffer regelrecht erzwingen. Jener sollte dann nur wenige Minuten später endlich gelingen, und dieses Tor hatte es in sich. Nach einer Klärungstat von Lazzari landete der Ball in einer Bogenlampe in die Hände von Torwart Strakosha (66.), der mit dem Gesicht zum eigenen Tor versuchte, den Ball aus der Luft zu fangen. Die Kugel rutschte dem albanischen Nationalspieler allerdings unglücklich aus der Hand ins eigene Tor, weshalb der Blackout Galatasaray verdient in Führung brachte. Die Gäste bemühten sich eine Reaktion zu zeigen, schafften es in der Schlussphase allerdings nicht zwingend in die Gefahrenzone zu kommen. Ein kompakt agierendes Galatasaray überraschte an jenem Abend mit einem erfrischenden Offensivfußball und nahm die Römer vor der lauten Kulisse in Istanbul komplett aus dem Spiel, weshalb der Sieg völlig verdient eingefahren werden konnte.