Liga-Lust nach Bayern-Frust. Galatasaray hat die unverdiente wie unnötige Niederlage in der Champions League gegen den FC Bayern unter der Woche gut verarbeitet und am Samstagabend durch einen Treffer von Sergio Oliviera knapp, aber souverän in Rize gewonnen. Trainer Okan Buruk lobte im Anschluss den Auftritt seiner Mannschaft als erfolgreiche Trotzreaktion. 

"Wir haben wieder ein hartes Champions-League-Spiel hinter uns. Und dann nach Rize zu kommen, wo es immer schwer für den Gegner ist, weil sie selbst auch mitspielen wollen, war nicht leicht für uns", resultierte Okan Buruk bei der Pressekonferenz nach Spielschuss. In den 90 Minuten zuvor erarbeiteten sich seine "Löwen", die im Gegensatz zum CL-Spiel gegen die Bayern auf nur drei Positionen verändert begannen, zu einem 1:0-Arbeitssieg bei Rizespor. Der war zwar letztlich auf Grund des Chancenverhältnisses verdient, aber dennoch ein hartes Stück Arbeit. "Rize hat bis dato zu Hause noch nicht verloren. Sie haben es uns schwer gemacht, keine Frage. Unsere Leistung heute war eher durchschnittlich. Am Ende sind wir froh, den Sieg einzufahren", so Buruk.

Mit den drei Punkten aus Rize steht Galatasaray zumindest bis Sonntagabend an der Tabellenspitze der Süper Lig, dann kann Fenerbahçe mit einem Sieg gegen Pendikspor wieder vorbeiziehen. Dazu wurde die ligainterne Siegesserie von "Cim Bom" auf neun Partien erhöht. Ansonsten aber sind zwei wesentliche Aspekte aus dem Bayern-Spiel gleichgeblieben: Die Chancenverwertung ist weiter katastrophal, insbesondere Aktürkoğlu erwies sich gegen Rizespor mehrmals erneut als nicht kaltschnäuzig genug. Und die Verletzung von Icardi macht weiter Sorgen.

Icardi wieder fitgespritzt – konservative Genesung "dauert zu lange"

Bei allem Respekt gegenüber dem Gegner – doch gegen Rizespor war durchaus anzunehmen, dass Galatasaray auf Icardi verzichtet, seinen angeschlagenen Argentinier schont und stattdessen eine der vielen anderen Optionen in der Offensive zieht. Von wegen. Auch gegen Rizespor bekam Icardi eine Spritze, spielte so über die volle Spieldauer. Ein Prozess, der sich über die kommenden Wochen fortsetzen könnte. "Wenn wir auf den konservativen Genesungsprozess setzen, dauert es zu lange, bis er fit ist", argumentiert Buruk die zweifelhafte Methode. "Er trainiert aber nicht mit der Mannschaft, sondern macht alles individuell. Er bekommt die Spritze dann nur an Spieltagen."