Vorbei der Traum vom Achtelfinale. Galatasaray hat das finale Gruppenspiel in Kopenhagen mit 0:1 verloren und überwintert damit nur in der Europa League. Die Löwen waren den Dänen stets ebenbürtig, in der Offensive aber zu ideenlos und in der Defensive in den entscheidenden Momenten zu sorglos.
Rechtzeitig für das alles entscheidende Gruppenspiel in Kopenhagen konnte Galatasaray-Trainer Okan Buruk wieder auf Davinson Sanchez zurückgreifen. Der Abwehrboss rückte auch direkt in die Viererkette neben Bardakçi. Auf der Doppelsechs neben Torreira bekam Abräumer Ayhan den Vorzug gegenüber dem spielstärkeren Demirbay. Rechts auf dem Flügel startete Tete für den angeschlagenen Ziyech.
Höhepunktarmer erster Durchgang – Schrecksekunde wegen Sanchez
Galatasaray startete durchaus ambitioniert in die Partie, wirkte von Beginn an hochkonzentriert, ließ aber bei Tempogegenstößen Defizite in der Raumaufteilung erkennen. So kam Kopenhagen auch zur ersten Chance: Goncalves hatte vor dem Sechzehner zu viel Platz und legte in den Lauf von Ankersen, der Angelino hinterlaufen hatte. Der Rechtsverteidiger schoss aus knapp zehn Metern dann flach knapp am linken Pfosten vorbei (8.). Ein Warnschuss, der die Löwen tatsächlich etwas aufweckte. Fortan ließ die Buruk-Elf kaum noch etwas zu, schaffte es allerdings auch selbst kaum, für Torgefahr zu sorgen. Ein geblockter Tete-Kopfball am rechten Pfosten nach langer Angelino-Flanke war schon das gefährlichste, was der türkische Meister zustande brachte (14.). Mitte des ersten Durchgangs dann eine Schrecksekunde fernab des Balles, als sich Sanchez an den Oberschenkel fasste. Nelsson machte sich bereits zur Einwechslung bereit, der erst von einer Oberschenkelzerrung zurückgekehrte Kolumbianer biss aber nochmal auf die Zähne. Torlos ging es nach 45 Minuten zurück in die Katakomben.
Galatasaray fällt nicht mehr viel ein – Kopenhagen in der Schlussphase zu zehnt
Ohne personelle Veränderungen ging es zurück auf den Rasen, wo es ebenfalls ähnlich zum ersten Durchgang weiterging – nämlich mit zunächst wenig gelungenen Aktionen auf beiden Seiten. Dann aber – etwas aus dem Nichts – schlugen die Hausherren zu: Links hatte Kopenhagen Überzahl, weil Bardakci und Sanchez suboptimal standen. Am Ende einer flachen Kombination musste Lerager (58.) aus fünf Metern nur noch flach einschieben. GS-Trainer Buruk reagierte prompt und brachte mit Ziyech, Mertens und Bakambu frische Offensivpower. Galatasaray fand gegen jetzt tief stehende Dänen nur selten ein Durchkommen. Nach einer Hacken-Ablage von Icardi jagte Aktürkoğlu (71.) den Ball aus fünf Metern drüber. Icardi (80.) selbst setzte eine Flanke des eingewechselten Oliveira übers Tor. Bakambu (83.) verlängerte eine Ziyech-Flanke mit dem Hinterkopf nur bedingt gefährlich Richtung Kopenhagener Tor. In der Schlussminute flog FCK-Torschütze Lerager nach einem Tritt gegen Aktürkoğlu sogar noch vom Platz, wodurch Galatasaray in Überzahl war. Den Löwen fiel aber nichts mehr ein.
Immerhin: Da der FC Bayern das Parallelspiel bei Manchester United mit 1:0 gewann, bleibt Galatasaray der dritte Platz in der Gruppe. Damit überwintern die Löwen in der Europa League.
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