Nach dem Playoff-K.o. gegen Portugal hat Kapitän Burak Yılmaz sein sofortiges Karriereende in der türkischen Nationalmannschaft verkündet. Der 36-jährige Stürmer verließ unter Tränen den Rasen.

Als Burak Yılmaz beim Schlusspfiff am Rande des Strafraums auf eine weitere letztere Hereingabe lauerte, wusste er wahrscheinlich schon, dass es gleich vorbei sein werde – vorbei mit der Chance auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft, vorbei mit der persönlichen Karriere in der "Milli Takim". Tränen überrannten den sonst so eiskalten wie furchtlosen Angreifer, der schnell von Mitspielern getröstet wurde. Mitte der zweiten Halbzeit, als die Türkei im Playoff-Halbfinale gegen Portugal aussichtslos mit 0:2 in Rückstand lag, schien es plötzlich so, als könnte Altmeister Burak den Halbmond-Sternen tatsächlich nochmal neues Leben einhauchen. Sein Anschlusstreffer zum 1:2 ließ einen Ruck durch die Mannschaft gehen, der ausgerechnet von ihm selbst jäh gestoppt wurde. Der verschossene Elfmeter, die große Gelegenheit zum Ausgleich, markierte das Ende aller türkischen WM-Träume und das Ende von Buraks Nationalmannschaftskarriere.

Untröstlich gab der 36-jährige Sturm-Veteran auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zu verstehen, dass es einen Führungswechsel innerhalb des Teams bedarf und er sich deshalb aus dem Kreise der Nationalmannschaft zurückziehen werde. "Es ist traurig, dass ich so gehen werde, aber es ist richtig so", brachte es der Angreifer auf den Punkt. Trainer Stefan Kuntz zollte seinem verlängerten Arm und stetigen Lautsprecher auf dem Platz derweil großen Respekt: "Ich habe ihm gesagt, dass er stolz auf sich sein kann, Kapitän dieser Mannschaft zu sein. Und ohne seinen Elfmetertreffer gegen Lettland stünden wir heute gar nicht hier."

Burak Yılmaz hat im April 2006 für die türkische Nationalmannschaft debütiert und danach in über 15 Jahren zum stetigen Mannschaftskreis gehört. In 77 Länderspielen hat er 31 Tore erzielt.