Mit dem Aus am Donnerstag gegen Portugal verpasste die türkische Nationalmannschaft zum insgesamt fünften (!) Mal in Folge die WM. Während man bei der WM 2002 noch als Drittplatzierter für Furore sorgte, folgte daraufhin eine mittlerweile 20-jährige Durststrecke, die seinesgleichen sucht. Das LIGABlatt blickt auf das türkische WM-Trauma zurück.

 

WM-Qualifikation 2018 in Russland: Aus in der Gruppenphase  

Vom Losglück verschont blieben die Türken in der WM-Quali 2018. Mit Kroatien, Island, Ukraine und Finnland erwischte die "Millî Takım" eine schwere Gruppe. Nachdem der Kosovo neu in die FIFA aufgenommen wurde, wurde der Fußballzwerg nachträglich in die Gruppe I eingeteilt. Nach neun Spielen, von denen die Türken vier gewannen, zweimal remis spielten und drei verloren, hatte man schon vor dem letzten Spiel keine Chance mehr auf eine Qualifikation, und das trotz des Trainerwechsels von Fatih Terim zu Mircea Lucescu nach dem sechsten Spiel. Am Ende schnappte sich Island überraschend den Gruppensieg und Kroatien kam in die Play-offs. Hinter der Ukraine schlossen die Türken die Gruppe I auf einem enttäuschenden vierten Platz ab.

WM-Qualifikation 2014 in Brasilien: Aus in der Gruppenphase  

In der Quali-Gruppe D verlief der Kampf um den zweiten Platz lange spannend. Die Niederlande gewannen die Gruppe souverän, während Rumänien, Ungarn und die Türkei sich bis zum Schluss um Platz zwei stritten. Die Türkei verpasste erst im letzten Spiel den Sprung in die Play-offs. Gegen bereits qualifizierte Niederländer verloren man vor heimischer Kulisse in Istanbul mit 0:2. Rumänien durfte als Zweitplatzierter vor Ungarn in die Relegation.

WM-Qualifikation 2010 in Südafrika: Aus in der Gruppenphase  

Nach der euphorischen EM 2008, als die Türken erst durch ein Tor in der letzten Spielminute knapp im Halbfinale an Deutschland scheiterten, hatte man wieder große Hoffnungen, die WM-Endrunde in Südafrika zu erreichen. Die Hoffnungen wurden abermals begraben. Eine Gruppe mit Europameister Spanien sowie das zum damaligen Zeitpunkt aufstrebende Bosnien-Herzegowina wurde der Türkei zum Verhängnis. Am Ende hatte man vier Punkte Rückstand auf die zweitplatzierten Bosnier. Die Spanier dominierten die Gruppe mit zehn (!) Siegen aus zehn Partien.

WM-Qualifikation 2006 in Deutschland: Aus in den Play-offs

Mit dem historischen dritten Platz bei der WM 2002 in Japan/Südkorea, hatten die türkischen Fans große Hoffnungen auf eine Qualifikation für die WM in Deutschland, zumal man dort auf eine große Unterstützung der in Deutschland lebenden Türken zählte. In einer Gruppe mit der Ukraine, Dänemark, Griechenland, Albanien, Georgien und Kasachstan erreichte man den zweiten Platz, der in die Play-offs gegen die Schweiz führte. Das Hinspiel in Bern verlor man mit 0:2. Vor heimischer Kulisse In Istanbul reichte letztlich der 4:2-Sieg nicht aus, wodurch die Schweizer aufgrund der Auswärtstorregel sich qualifizierten. Im Anschluss an die Partie kam es zur Skandalnacht von Istanbul, als mehrere Spieler und Verantwortliche beider Mannschaften eine Massenschlägerei herbeiführten. Mehrere Spieler und Verantwortliche, aber auch die Türkei selbst, wurden daraufhin mit drastischen Strafen sanktioniert.

Foto: MIGUEL RIOPA/AFP via Getty Images