Kroatiens Innenverteidiger Domagoj Vida ist positiv auf Corona getestet worden, gespielt hat er gegen die Türkei am Mittwochabend dennoch. Erst als die kroatischen Funktionäre von der möglichen Infizierung des Beşiktaş-Spielers Wind bekamen, wurde er zur Halbzeit ausgewechselt. 

Unglück oder Skandal? Nach dem Freundschaftsspiel zwischen der Türkei und Kroatien am Mittwochabend herrscht Corona-Wirrwarr! Das launige 3:3-Unentschieden, bei dem beiden Mannschaften mit offenem Visier spielten, gerät am morgen danach völlig in den Hintergrund. Mittlerweile herrscht Gewissheit, dass Kroatien-Verteidiger Domagoj Vida mit dem Coronavirus infiziert ist. Das Problem: Im gestrigen Testspiel stand der 32-jährige Abwehrspieler in der Startelf der Kroaten und spielte bis zur Halbzeit. Dann folgte die – zunächst gestern von Außen betrachtet – überraschende Auswechslung.

Wie der kroatische Fußballverband mitteilte, seien alle routinemäßig durchgeführten Corona-Tests für das Türkei-Spiel am vorherigen Montag negativ aufgefallen. Dementsprechend trat Kroatien mit voller Kapelle in Istanbul an. Für das darauffolgende Spiel in der Nations League am kommenden Samstag gegen Schweden fanden diese Tests aber bereits am frühen Mittwochmorgen statt, also noch vor dem Türkei-Spiel. Und bei diesem Test soll Vida als positiver Proband hervorgegangen sein. Erste Infos über das Testergebnis bekamen die Kroaten laut übereinstimmenden Medienberichten wohl zur Halbzeit und wechselten Vida deshalb umgehend aus und isolierten ihn von der Mannschaft.

Vida hatte Kontakt zu Şenol Güneş und vielen weiteren Bekannten

Welche Folgen Vidas Einsatz für alle am Mittwoch beteiligten Personen haben wird, bleibt abzuwarten, vermutlich bis zu den Ergebnissen der nächsten Testreihe. Zu allem Überfluss spielte Kroatien am Mittwoch im Istanbuler Vodafone-Park, also der Heimstätte von Vidas Klub Beşiktaş. Dementsprechend viele Menschen begrüßte der Verteidiger im Vorfeld im Stadion und hatte mit diesen engeren Kontakt – darunter auch den ehemaligen Beşiktaş-Trainer und heutigen Cheftrainer der Türkei, Şenol Güneş.