Die englische Nationalmannschaft galt als eine der positivsten Überraschungen der vergangenen Weltmeisterschaft in Russland. Völlig unerwartet fighteten sich die "Three Lions" bis ins Halbfinale vor, um dann am späteren Vize-Weltmeister Kroatien zu scheitern. Der Euphorie im „Mutterland des Fußballs“ tat dies allerdings keinen Abbruch – und das englische Fußballherz lechzt nach mehr.

Die Weltmeisterschaft ist aber bekanntermaßen Geschichte und der graue Nationalmannschaftsalltag hat die Truppe um Trainer Gareth Southgate eingeholt. Am gestrigen Abend stand das Spiel gegen Spanien im Rahmen der neu eingeführten Nations League auf dem Plan – und England wurde einmal mehr auf den bitteren Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Spanien dominiert Southgate-Elf nach Belieben

Zugegeben, gegen den Weltmeister von 2010 kann man schon mal unterliegen, sogar auf heimischem Grund. Aber die Art und Weise, wie Spanien die Engländer insbesondere im zweiten Durchgang hinterherlaufen ließ, hatte etwas von einer Zweiklassengesellschaft. England fehlte es an Mut, Charakter und nicht zuletzt auch spielerischen Lösungen, um sich dem "Tiki-Taka" der Spanier zu widersetzen. Allen voran das hochtalentierte Mittelfeld um Tottenham-Star Dele Alli und United-Ass Jesse Lingaard enttäuschte hierbei auf ganzer Linie.

Die Euphorie rund um den Weltmeister von 1966 könnte alsbald verflogen sein. Dann nämlich, wenn sich England in der, selbstredend auch starken, Gruppe mit Spanien und Kroatien eben nicht durchsetzen kann und den Gang in die B-Liga der Nations League antreten muss.