Gestern um die Mittagszeit herrschte blankes Entsetzen in der Fußballwelt: Der internationale Sportgerichtshof hebt die europäische Sperre für Manchester City auf und lässt die Skyblues wieder am Europapokal teilnehmen, läppische zehn Millionen Euro Strafe werden fällig. Die Meinungen gehen ob dieser Entscheidung nicht weit auseinander: City jubelt, alle anderen sind erschüttert, auch in England.

Jürgen Klopp sprach aus, was alle denken: "Ich wünsche niemandem etwas Schlechtes. Aber ich denke nicht, dass es gestern ein guter Tag für den Fußball war." Warum die Sperre aufgehoben wurde? Manchester City soll mit unermesslichem Druck und Drohungen gearbeitet haben, die rigorosen Anwälte gingen mit aller Macht vor, um den Klub wieder rauszuboxen. Mit Fairness hatte die Entscheidung nichts zu tun, die gesamte Fußballwelt hatte sich gewünscht, dass die Citizens für die ständigen Missachtungen des Financial Fairplay endlich eine gerechte Strafe bekommen würden. Wer natürlich hocherfreut war: Pep Guardiola, Trainer von Manchester City. Er reagierte äußerst dünnhäutig auf die Worte seiner Kollegen.

Keine Selbstreflexion bei Pep

"Hört auf, hinter unserem Rücken zu tuscheln – kommt auf den Platz. Man sollte sich bei uns entschuldigen. Was wir getan haben, war richtig. Wir wurden nicht gesperrt, weil wir die Regeln des Financial Fair Play befolgt haben." Die Frage muss erlaubt sein: Glaubt Guardiola eigentlich, was er da sagt? Neben Klopp zeigte sich auch José Mourinho enttäuscht und sprach von einer schändlichen Entscheidung des CAS. Das alles will Pep Guardiola jedoch nicht hören. Er glaubt angeblich fest an die Unschuld seines Klubs und will deshalb sogar noch länger bleiben, als es sein derzeitiger Vertrag besagt. Obwohl die Entscheidung um City gefallen ist, wird der Zwist noch eine Weile andauern. Denn das, was sich der CAS geleistet hat, das, was Pep Guardiola nicht hören will, ist ein riesen Skandal, der nicht zu entschuldigen ist.

Foto: Laurence Griffiths/Getty Images