Lange wurden sie gefürchtet, nun stehen sie wohl kurz bevor: Die Geisterspiele in der Bundesliga auf unbestimmte Zeit. Die Ausbreitung des Corona-Virus sorgt für immer mehr Chaos, auch im Sport. Schon übermorgen soll damit begonnen werden, ohne Zuschauer zu spielen. Inwiefern betrifft das die beiden Konkurrenten um den Titel, Bayern München und Borussia Dortmund? Wer geht eventuell bevorteilt aus dieser Situation?

Ein Fußballspiel ohne 70.000 Zuschauern? Eigentlich undenkbar, und doch ist es in Italien bereits Realität. Nun reagiert auch Deutschland auf das Corona-Virus und kündigt an: Auch bei uns soll es Geisterspiele geben. Ein exakter Beschluss, ab wann das Zuschauer-Verbot gilt, wurde noch nicht ausgesprochen. Bislang soll die Maßnahme in NRW gelten. Allerdings scheint sicher: Wenn es die Klubs aus diesem Bundesland trifft, ziehen alle anderen Teile des Landes nach, um einen halbwegs fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Wie lange diese Geisterkulissen dann zu sehen sein werden, steht in den Sternen. Jedoch ist klar: Absagen oder Verschiebungen soll es nicht geben!

Nachteil für Heimteams?

Für alle Mannschaften ist damit klar: Die Partien werden wie Trainingsspiele ablaufen. Besonders den Underdogs nimmt man den Euphorie-Vorteil der heimischen Fans. Für Borussia Dortmund und Bayern München, die Topfavoriten auf die Meisterschaft, heißt das: Die Gegner werden nicht mehr ehrfürchtig zu ihnen reisen. Die Auswärtsmannschaften könnten durch die Geisterspiele einen klaren Vorteil haben, denn niemand kann den Gastgeber mehr nach vorne pushen. Ist das also ein Vorteil für die Bayern, die in wenigen Wochen zu den Dortmundern reisen müssen? Noch ist es reine Spekulation, wie lange wir uns mit Geisterspielen beschäftigen müssen. Ist auch die Champions League betroffen, wird Paris gegen den BVB ebenfalls vor leeren Rängen ausgetragen. Das wiederum wäre ein Vorteil für die Dortmunder, denn so würde es den Franzosen wesentlich schwerer fallen, das 1:2 aus dem Rückspiel aufzuholen. Eine Ausnahmesituation, die niemand herbeigesehnt hat…

Foto: Alex Grimm/Getty Images