Wie kommt man am besten durch die fußballfreie Zeit? Wenn schon kein Spielbetrieb stattfinden kann, schauen wir uns zumindest die Vergangenheit etwas genauer an. In unserer neuen Serie "Die Top 10 der…" stellen wir euch die größten Momente, torreichsten Spiele, schlimmsten Niederlagen etc. des FC Bayern vor. Starten wollen wir heute mit den 10 größten Transferflops des deutschen Rekordmeisters.

Platz 10: Jan Schlaudraff

Im Jahr 2007 tätigten die Bayern eine überraschende Verpflichtung. Der damals 24-jährige Jan Schlaudraff wurde aus einem bestimmten Grund geholt: Ende 2006 schoss er im Trikot von Alemannia Aachen den FCB aus dem DFB-Pokal. Seine Bilanz beim deutschen Rekordmeister? 14 kurze Einsätze, kein Tor. Nach nur einem Jahr war wieder Schluss für Schlaudraff

Platz 9: Massimo Oddo

2008 sicherten sich die Bayern die Dienste des italienischen Weltmeisters. Der Rechtsverteidiger war alles, aber keine Verstärkung. Er spielte zwar öfter als Jan Schlaudraff, kam aber nie auf das gewünschte Niveau. Nach einem Jahr und 18 Ligaspielen wurde die Leihe nicht verlängert.

Platz 8: Alexander Baumjohann

Alexander, wer? Dachten sich die Bayernfans, als im Sommer 2009 ein Mittelfeldspieler aus der Knappenschmiede geholt wurde. Wirklich verstehen konnte den Transfer damals niemand. Er brachte es in einem halben Jahr auf vier mickrige Einsätze und wurde bereits im Winter 2020 wieder abgegeben. Immerhin kostete er den Bayern keinen Cent Ablöse.

Platz 7: Landon Donovan

Der US-Amerikaner war ein Mitbringsel des erfolglosen Trainers Jürgen Klinsmann. Die Bayern liehen ihn Anfang 2009 für einige Monate aus, weil Klinsmann ihn unbedingt haben wollte. Hinter den Kulissen soll das Trainerteam allerdings der Meinung gewesen sein, seine Klasse reiche nicht einmal für die zweite Mannschaft. Es langte zu sieben kurzen Einsätzen, eine Torbeteiligung war nicht dabei.

Platz 6: Vahid Hashemian

Er war DER Star des VfL Bochum, das reichte den Bayern, als sie den Iraner Vahid Hashemian 2004 nach München holten. Was in Bochum wunderbar funktionierte, klappte beim Rekordmeister erwartungsgemäß nicht. Hashemian war froh, wenn er es überhaupt einmal in den Kader schaffte. In 15 kurzen Einsätzen gab es ein Erfolgserlebnis: Ein Tor im DFB-Pokal. Nach einem Jahr verabschiedete er sich gen Hannover

Platz 5: Serdar Taşçı

Ein Eigentor schossen die Bayern Anfang 2016. Die vielen verletzten Defensivspieler verursachten einen waschechten Panik-Transfer. Serdar Taşçı, der ehemalige Stuttgarter, wurde von Spartak Moskau ausgeliehen. Pep Guardiola allerdings misstraute Taşçı so sehr, dass er am Ende den 1,76m kleinen Joshua Kimmmich in die Innenverteidigung stellte. Taşçı bekam drei Gnaden-Einsätze, als die Bayern die Tabelle meilenweit anführten.

Platz 4: José Ernesto Sosa

Er wollte DER neue Superstar des FC Bayern werden. Als die Münchner im Sommer 2007 den damals 22-jährigen Argentinier verpflichteten, sollte er die Nachfolger von Sebastian Deisler übernehmen. Leider sah man sofort: Der Südamerikaner fühlt sich in Deutschland überhaupt nicht wohl. Sosa kam mit dem auf ihm lastenden Druck nicht zurecht. Zwischen 2007 und 2010 brachte er es auf 53 Einsätze und sechs Torbeteiligungen.

Platz 3: Sinan Kurt

Sinan Kurt galt als Juwel der Nachwuchskicker. Alle waren hinter ihm her, der FC Bayern bekam 2014 den Zuschlag. Mit gerade einmal 18 Jahren verlor der Offensivspieler vollkommen die Bodenhaftung. Er lief fast nur für die zweite Mannschaft auf, lediglich einen kurzen Einsatz verzeichnete er in der Bundesliga. Der Wechsel zu einem Topklub kam für Kurt, der sich viel zu sehr überschätzte, viel zu früh.

Platz 2: Julio dos Santos

Der nächste Südamerikaner, der bei den Bayern gnadenlos unterging. 2006 wurden sie in Paraguay fündig und holten Julio dos Santos. Nach einem katastrophalen Jahr in Deutschland wurde er stetig ausgeliehen. 2008 lösten die Münchner den noch bestehenden Vertrag komplett auf. Immerhin hatte das Missverständnis nur knapp drei Millionen Euro gekostet.

Platz 1: Breno

Ein unsagbar großes Talent, das sowohl sportlich als auch psychisch beim FC Bayern scheiterte. Mit nur 19 Jahren kam Breno zum FC Bayern und sollte die gleiche Karriere wie Landsmann Lucio einschlagen. Er wurde als bester Verteidiger Brasiliens gefeiert, kam in Deutschland aber überhaupt nicht zurecht. Kaum Spieleinsätze, Verletzungen, schlimme Fehler und eine Leihe nach Nürnberg führten dazu, dass er die Kontrolle verlor und 2011 sein Haus in Brand steckte. Er wurde inhaftiert, dennoch hielten die Bayern zu ihm und ließen ihn im Jugendbereich arbeiten.

Foto: Lennart Preiss/Getty Images