Erstmals seit der Saison 2002/03 wird Volkan Demirel in der kommenden Spielzeit nicht das Tor von Fenerbahçe hüten. Geht es nach dem Vorstand um Präsident Ali Koç soll sich die Torwart-Legende sofort auf einen Job im operativen Geschäft konzentrieren. Trainer Ersun Yanal will den 38-Jährigen von einer Assistenzfunktion innerhalb der Mannschaft überzeugen. Volkan zögert noch.

Dass Volkan Demirel überhaupt einmal nicht mehr die Nummer Eins des 19-fachen türkischen Meisters Fenerbahçe sein würde, war bis zur vergangenen Saison noch undenkbar. Das Aus in der Champions-League-Playoffs gegen Benfica Lissabon und der darauf folgende Disput mit Präsident Ali Koç, der Volkan mitverantwortlich für den schwachen Saisonstart machte, waren dann der Beginn eines leisen Abschieds. Zur Rückrunde stand Volkan nur noch für vier Partien im Tor, weil sich die neue etatmäßige Nummer Eins Harun Tekin eine Verletzung zuzog. Für die kommende Saison plane man ohne Volkan, das ist mittlerweile sichere Sache.

Trainer Yanal macht sich weiter stark für Volkan

Trainer Ersun Yanal hält, nicht zuletzt wegen dessen Führungs- und Motivationsstärke, weiter große Stücke auf den 38-jährigen Torhüter, der seit 2002 515 Pflichtspiele für die "Gelben Kanarienvögel" absolviert hat. Seit dem 01. Juli wird Volkan offiziell als vereinsloser Spieler geführt, das Kapitel Fenerbahçe soll aber noch nicht zu Ende sein. Während die Vereinsführung eine Aufgabe im operativen Bereich vorsieht, würde Yanal Volkan gerne ins Trainerteam einbinden – mit eventuellen Aussichten auf Einsätze, sollte sich das Stammpersonal verletzten. Für die Identifikationsfigur Volkan, der den Klub jahrelang impulsiv als Kapitän geleitet hat, eine neue Welt. Noch soll keine Entscheidung gefallen sein. Der unangefochtene Status der Vereinslegende ist aber mit Sicherheit Vergangenheit.