Am Wochenende versammelt sich Fenerbahçe zu einer Generalversammlung, in dessen Rahmen auch die Präsidentschaftswahlen abgehalten werden. Zum Auftakt der hitzigen Veranstaltung kam es direkt zum ersten Eklat: Präsidentschaftskandidat Aziz Yıldırım betrat ohne Erlaubnis die Bühne – und verschwand prompt wieder.

Wegen des hohen Andrangs von mehr als 40.000 stimmberechtigen Mitgliedern und chaotischen Zuständen an den Einlasstoren des Stadions verzögerte sich der Auftakt der Generalversammlung am Samstagvormittag bereits um etwa eine Stunde. Als es dann losging, ergriff unter anderem Vorstandsmitglied Erol Bilecik das Wort, unterrichtete die anderen Kongressmitglieder sowie das anwesende Publikum über die aktuelle finanzielle Situation der Kanarienvögel. In diesem Moment betrat Ex-Boss und Präsidentschaftskandidat Aziz Yıldırım– ohne vorherigen Aufruf oder eine andere Art der Ankündigung – die Bühne, trat ans Rednerpult, fiel Bilecik ins Wort.

Vefa Küçük, der zuvor von Präsident Ali Koç als Leiter der Generalversammlung vorgeschlagen und von den anwesenden Wählern in diesem Amt per Stimmenabgabe bestätigt wurde, mahnte Yıldırım noch: "Sie können nicht das Wort ergreifen, so lange ich es ihnen nicht erteile." Daraufhin antwortete Yıldırım: "Ich ergreife das Wort, wenn ich will. Sie sitzen da oben, ohne gewählt zu sein." Applaudierendes Gelächter machte sich daraufhin im Pro-Yıldırım-Lager breit, ein Mix aus Fremdscham und Verärgerung derweil bei den Anhängern von Wahl-Gegner Koç. So schnell Yıldırım die Bühne betrat, so schnell verließ er sie aber auch wieder. "Ich werde jetzt gehen. Und morgen wieder kommen, um zu wählen", so der 71-Jährige.

Am morgigen Sonntag wählen die stimmberechtigten Fenerbahçe-Mitglieder den Klub-Präsidenten für die nächste Amtsperiode. Seit 2018 leitet Ali Koç die Geschicke des türkischen Vizemeisters. Zuvor war 20 Jahre lang der nun nach dem Comeback strebende Aziz Yıldırım Vorsitzender der Kanarienvögel.