Die Sehnsucht nach Titel ist in Kadıköy weiterhin groß. Während man mit Olympiakos Piräus im Viertelfinale der Conference League eine hohe Hürde zu nehmen hat, ist man im Meister-Duell mit Galatasaray auch in der Liga Woche für Woche unter Zugzwang. Die Wochen der Wahrheit werden dabei im April eingeläutet, wenn mit sieben Partien, darunter auch zwei Stadtderbys, ein echtes Hammer-Programm auf Fener zukommt.

Am gestrigen Nachmittag hat der aktuelle Tabellenzweite der Süper Lig Fenerbahçe den bevorstehenden Gegner im Viertelfinale der Conference League zugelost bekommen. Blickt man auf das Teilnehmerfeld in der Runde der letzten Acht, so kann man wahrlich nicht davon sprechen, dass die "Kanarienvögel" mit dem Los Olympiakos Piräus vom Glück verfolgt wurden. Stattdessen warten auf die Kartal-Truppe zwei weitere hitzige Partien, auch wenn Piräus – für ihre Verhältnisse mehr als ungewohnt – in der heimischen Liga mit Platz vier weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Im ohnehin eng getakten Spielplan im April erleichtert das Duell gegen die Griechen keineswegs die Situation für die Gelb-Marineblauen. Ganze sieben Spiele warten im April auf Fener, wobei jedes einzelne Spiel, auch aufgrund des weiterhin offenen Meisterrennens, seine Wichtigkeit hat. Darüber hinaus steht am 7. April der Supercup gegen Erzrivale Galatasaray an. Letzteres hätte eigentlich bereits im vergangenen Jahr gespielt werden sollen. Nach der Absage in Saudi-Arabien findet das Spiel nun innerhalb der türkischen Ländergrenzen im Şanlıurfa 11 Nisan-Stadyumu statt. Fener-Boss Ali Koç hatte bereits angekündigt, im Falle eines Weiterkommens in der Conference League, einen Antrag auf Verschiebung des Spiels bei der TFF einzureichen. Inwiefern die Fener-Verantwortlichen nach dem Einzug in das Viertelfinale nun reagieren werden, ist noch offen.

Zwei Stadtderbys im April

Während mit dem Supercup gegen Galatasaray das erste Derby planmäßig am 7. April stattfinden soll, müssen die Gelb-Marineblauen am letzten April-Wochenende auch noch das andere elektrisierende Stadtderby gegen Beşiktaş bestreiten. Binnen eines Monats wird BJK dann der siebte Gegner sein. Von allen Gegnern in der Liga während dieser Phase – Fener muss unter anderem gegen Adana Demirspor, Karagümrük und Sivasspor ran – ist BJK zweifelsohne der stärkste Gegner. Ohnehin wird in Kadıköy für den Liga-Alltag weiterhin das Motto gelten, dass Verlieren verboten ist, weshalb jeder Gegner Ernst genommen werden muss.

Im Meisterrennen wird man aus Sicht von Fenerbahçe hoffen, dass die Doppel-Belastung aus den beiden Spielen gegen Olympiakos nicht zum Verhängnis wird. Konkurrent Galatasaray, der bereits sowohl in der Europa League als auch im türkischen Pokal ausgeschieden ist, kann sich voll und ganz auf die Süper Lig konzentrieren. Im Endspurt der Saison könnte das im Rennen um die Meisterschaft womöglich den Ausschlag geben. Dass Galatasaray angesichts der ausbleibenden Doppelbelastung in Europa im Vorteil ist, ist wiederum nicht von der Hand zu weisen.