Drei Jahre nach seinem Trainerjob bei Fenerbahçe hat sich Philip Cocu zur kurzen Amtszeit bei den "Kanarienvögeln" geäußert – und seine Entscheidung von damals mittlerweile bereut. Die ihm versprochenen Bedingungen seien erst heute so vorhanden. Das Arbeiten sei daher sehr schwierig gewesen. 

Fünf, über weite Strecken sehr erfolgreiche, Jahre mit der PSV Eindhoven lagen im Sommer 2018 hinter Philip Cocu, als er sich für den Wechsel zu Fenerbahçe entschied, dass den Holländer als Wunschtrainer auf der Agenda hatte. "Ich hätte auch ein sechstes Jahr dranhängen können", sagt Cocu heute über die damalige Entscheidung und den Wechsel in die Türkei: "Ich habe mich aber gefragt, wie es ist, wo anders zu arbeiten und ich wollte woanders die Erfolge feiern, die ich mit der PSV erringen konnte." Bei Fenerbahçe, das bereits 2018 nach vierjähriger Meister-Durststrecke endlich wieder auf den Titel gierte und mit einer neu zusammengestellten Mannschaft angreifen wollte, sah Cocu anfangs genau dieses Potenzial dafür.

Mittlerweile bereut der heute 50-Jährige den Wechsel nach Kadıköy: "Es war die falsche Entscheidung zur falschen Zeit." Weil Fenerbahçe in jenem Sommer von UEFA-Beschränkungen gepeinigt war, sei es laut Cocu nicht möglich gewesen, eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Neuverpflichtungen seien schier unmöglich zu rekrutieren gewesen. Erst jetzt, drei Jahre später, könne Fenerbahçe mit einer brandneuen Mannschaft ohne Sanktionen wieder voll angreifen.

Nach nur neun Spielen und zehn Punkten auf dem Konto ist Philip Cocu im Oktober 2018 trotz eines Dreijahresvertrags bei Fenerbahçe wieder vor die Tür gesetzt worden. Der Niederländer gilt daher als großer Flop und die erste von später mehreren unglücklichen Trainer-Entscheidungen der Klub-Führung unter Präsident Ali Koc. Nach der kurzen Zeit am Bosporus trainierte Cocu noch rund ein Jahr den englischen Zweitligisten Derby County. Seit mittlerweile einem knappen Jahr ist er ohne Job.

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