Türkische Medien berichten, dass Emre Belözoğlu seinen ehemaligen Mitspieler Edin Višća verpflichten möchte. Ein Wechsel wäre ein echter Coup, aktuell deutet allerdings noch wenig darauf hin.

Der Abgang Vedat Muriqis zu Lazio Rom ist im Prinzip nur noch Formsache. Sportlich würde der Transfer ein riesiges Loch hinterlassen, finanziell soll er sich allerdings lohnen für die "Kanarienvögel". Der Kosovare wird wohl der zweitteuerste Abgang der Vereinsgeschichte. Die Einnahmen sollen zumindest teilweise reinvestiert werden und einen Kandidaten aus dem oberen Regal wollen türkische Medien nun auch ausgemacht haben: Edin Višća. Der Bosnier steht mittlerweile seit 2011 bei Meister Başakşehir unter Vertrag und liefert Jahr für Jahr überzeugende Leistungen ab. In der letzten Saison war er maßgeblich am Titelgewinn beteiligt und dürfte daher in der kommenden Saison erstmalig in der Champions League auflaufen. Gerade daher scheint ein Transfer zum Stadtnachbarn, der mal wieder eine enttäuschende Saison hinter sich hat, schwer vorstellbar. Fenerbahçe ist international nicht vertreten und befindet sich erneut in einem Umbruch. Der Grund, warum ein Wechsel doch möglich sein soll, heißt Emre Belözoğlu. Der neue Sportdirektor stand von 2015 bis 2019 gemeinsam mit Višća auf dem Feld und soll ihm nun einen Tapetenwechsel schmackhaft machen. Lose Gerüchte gab es schon länger, durch den anstehenden Muriqi-Transfer hätte man in Kadıköy nun aber auch (eher) die Mittel.

Višća wäre natürlich kein positionsgetreuer Ersatz für den Mittelstürmer, sondern würde auf seiner Stammposition Rechtsaußen zum Einsatz kommen. Aktuell scheint ein solcher Wechsel aber trotz der Muriqi-Einnahmen schwer vorstellbar. Der 30-jährige Višća hatte schon häufig die Möglichkeit innerhalb der Süper Lig oder auch nach Europa zu wechseln, blieb Başakşehir aber trotzdem immer treu. Mit der Meisterschaft hat er sicherlich ein großes Ziel verwirklicht, mit der Champions League würde sich allerdings ein weiterer Traum erfüllen. Fenerbahçe ist natürlich unbestritten der Verein mit dem größeren Namen und einer großen Fanbase, sportlich blieb man zuletzt allerdings immer wieder hinter den Erwartungen zurück. Eine Verpflichtung des Bosniers wäre ein echtes Ausrufezeichen, ob Emre es aber wirklich schafft, seinen ehemaligen Mitspieler und seinen Ex-Club kurz nach dem heutigen Saisonbeginn von einem Transfer zu überzeugen, steht in den Sternen. Es wäre sicherlich ein Meisterstück in seiner blutjungen Karriere als Sportdirektor.

Foto: Erwin Scheriau/APA/AFP via Getty Images