Im Sommer läuft der Kontrakt von Jorge Jesus bei Fenerbahçe aus. Ob des nahenden Vertragsende will sich der portugiesische Trainer aber nicht drängen lassen. Eine Verlängerung hänge demnach auch maßgeblich vom Erfolgspotenzial ab, wie der 68-Jährige betont.
"Ich akzeptiere nur Mannschaften, mit denen ich Titel gewinnen kann. Das habe ich schon immer so gemacht. Ich trainiere keinen Verein, bei dem ich nichts gewinnen kann", so Jorge Jesus gegenüber dem portugiesischen Sender "SportTV“ auf Nachfrage, wo er sich in Zukunft sehe. Keine Frage: Die Aussage hat enorme Sprengkraft – vor allem mit Blick auf seinen aktuellen Arbeitgeber Fenerbahçe. Denn dort sind die Titel-Aussichten aktuell eher mau. In der Europa League sind die "Kanarienvögel" im Achtelfinale am FC Sevilla gescheitert, in der Süper Lig liegt Erzrivale Galatasaray schier uneinholbar an der Tabellenspitze. Aktuell bleibt Fenerbahce nur noch der wenig prestigeträchtige Pokal, wo es Anfang April im Viertelfinale gegen Kayserispor geht. Nicht gerade vielversprechende Aussichten für den auch im hohen Alter ambitionierten Jorge Jesus, der sich noch nicht auf einen Verbleib in Kadıköy festlegen will und dessen markante Worte umso mehr als Seitenhieb für das nach Erfolg lechzende Fenerbahçe interpretiert werden können.
Zum Saisonende läuft sein Vertrag bei Fenerbahçe aus – nicht mehr lange, genug Zeit aber für Jorge Jesus, der zu spekulierten Verhandlungen über eine Verlängerung nur schnippisch sagt: "Ich entscheide, wann mein Vertrag endet. Ich werde nicht Mitten in der Saison eine Entscheidung fällen." Schon vor dem Jahreswechsel gab es zudem Gerüchte, Jorge Jesus sei einer der Kandidaten für den Posten des brasilianischen Nationaltrainers. Gerüchte, die aktuell erneut aufflammen – und die Jorge Jesus zusätzlich anheizt: "Wer würde nicht gerne Brasilien trainieren, wenn er könnte? Vielleicht wenn derjenige bereits Real Madrid oder Barcelona trainiert?" Pikant: Der gegenwärtig heißeste Kandidat für den Seleçao-Job ist Carlo Ancelotti, Trainer von Real Madrid.