Während der Rede von Fenerbahçe-Präsident Ali Koç bei der Finanzhauptversammlung ist es zwischen anwesenden Mitgliedern zu wilden Auseinandersetzungen gekommen. Die Veranstaltung, auf der Koc unter anderem über den aktuellen Schuldenstand und die Trainersuche informierte, musste für 15 Minuten unterbrochen werden.

Seit Wochen brodelt es in Kadıköy, jetzt ist der Unmut einiger "Kanarienvögel"-Anhänger in Handgreiflichkeiten umgeschwenkt. Im Mittelpunkt dabei: Ali Koç. Der Fenerbahçe-Präsident sah sich bei der Finanzhauptversammlung am Samstagmittag schon beim Gang ans Rednerpult einigen Zurufen und Gesten ausgesetzt. Während der Rede kam es dann unter den gespaltenen Anhängern auf der Tribüne zu Rangeleien. Die Folge: Aufsichtsratsvorsitzender Uğur Dündar musste die Veranstaltung für 15 Minuten unterbrechen. Die Contra-Koç-Mitglieder, die für den Aufruhr sorgten, wurden vom Sicherheitspersonal des Saales verwiesen. Die Pro-Koç-Mitglieder skandierten, dass Fenerbahçe nur für die wahren Fans bestimmt sei.

Abseits des Trubels sprach Koç in seiner Rede über diverse Angelegenheiten, darunter auch die aktuelle Trainersuche. Nachdem man mit Jorge Jesus einen Weltklassetrainer verloren habe, wolle man nun wieder einen türkischen Trainer installieren. "Wir haben entschieden, dass es ein zu großes Risiko wäre, wenn jetzt ein Trainer anfängt, der von der Türkei keine Ahnung hat", erklärte Koç. Man suche einen Mann, der die Gemeinschaft kenne und die Fenerbahçe-DNA vermitteln könne. Einen konkreten Namen nannte Koç dabei aber nicht.

Konkret wurde der umstrittene Fenerbahçe-Präsident stattdessen bei den Finanzen. Seit seinem Amtsantritt im Sommer 2018 habe der hochverschuldete Klub seinen Schuldenberg von 612 Millionen Euro auf 386 Millionen Euro verkleinert. Koç stolz prahlend: "Selbst der UEFA fällt es schwer, das zu verstehen."