Nur der Medizincheck steht noch zwischen Ozan Tufan und seinem zweiten Abenteuer auf der Insel. Fenerbahçe gab offiziell bekannt, dass der suspendierte Mittelfeldspieler beim Zweitligisten Hull City anheuern wird.
Es war bereits seit längerer Zeit immer wieder gemutmaßt worden, dass Hull-Boss Acun Ilıcalı gerne einige Landsmänner im Dress seines Vereins sehen würde. Nun scheint mit Ozan Tufan der erste größere Name im Anflug zu sein. Dass der 65-fache Nationalspieler Istanbul verlassen würde, war eigentlich seit längerer Zeit ein offenes Geheimnis. Tufan war zusammen mit Mesut Özil vom damaligen Trainer İsmail Kartal suspendiert worden und seit März nicht mehr im gelb-marineblauen Dress aufgelaufen. Zwar sind die genauen Gründe für die Bestrafung nie offiziell bestätigt worden, neben möglichen persönlichen Verfehlungen konnte der Mittelfeldspieler allerdings auch vor allem sportlich keinerlei Argumente liefern. Nur auf neun Teilzeiteinsätze kam Tufan nach seiner abgebrochenen Leihe in Watford. Weder auf seiner Stammposition in der Zentrale, noch als Rechtsverteidiger konnte der 27-Jährige dabei auch nur annähernd an seine besten Leistungen in Istanbul anknüpfen. Tufan wirkte nicht fit und teilweise taktisch überfordert.
Skepsis bei Hull City
Bereits in Watford war er zuvor gescheitert und schon nach einem halben Jahr wieder weggeschickt worden. Auch hier standen neun Einsätze in allen Wettbewerben insgesamt zu Buche und sein damaliger Trainer Claudio Ranieri zählte Tufan öffentlich an. Dass es jetzt für den Achter zurück nach England geht, löst auch bei seinem designierten neuen Klub nicht nur Jubelstürme aus. Englische Medien und Fans verweisen zwar einerseits auf Tufan schwache Station in der Premier League, geben allerdings auch zu bedenken, dass der Türke kaum Vorbereitungszeit mit seinem neuen Team hatte. In der zweiten Liga könnte Tufan wieder einen neuen Anlauf nehmen, Spielzeit sammeln und sich das dringend benötigte spielerische Selbstvertrauen zurückholen. Zu wünschen wäre es ihm in jedem Fall.
Foto: Richard Heathcote/Getty Images