Beim 19-fachen türkischen Meister stand der gestrige Deadline Day auch im Zeichen der Zukunft von Volkan Demirel. In einem langen Gespräch mit der Vereinsführung beschloss der 37-jährige Torhüter sein sofortiges Karriereende und wird künftig ins operative Geschäft einsteigen.

2002 begann die Beziehung zwischen Fenerbahçe und Volkan Demirel. Nach der Weltmeisterschaft im gleichen Jahr in Südkorea und Japan, wo die türkische Nationalmannschaft mit dem dritten Platz historisch gut abschloss, übernahm der damals noch blutjunge Volkan das Amt des Fenerbahçe-Keepers. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich zwischen Spieler und Klub ein besonderes Verhältnis. Volkan stieg schnell zum Führungsspieler und später zum Kapitän der „Gelben Kanarienvögel“. Nach über 500 Pflichtspielen im gelb-blauen Dress endet das märchenhafte Kapitel Fenerbahçe für Volkan nun eher unbefriedigend. Erst im vergangenen Sommer verlängerte Volkan seinen Vertrag gewohnt um ein weiteres Jahr, mit der Zielsetzung nach der Vizemeisterschaft wieder den Meistertitel gewinnen zu wollen. Was folgte war die bis dato schlechteste Saison Fenerbahçes seit Jahrzehnten, für die auch Volkan schnell verantwortlich gemacht wurde. Mit dem neuen Präsidenten Ali Koç kriegte er sich bereits nach dem verlorenen Champions League-Playoff-Spiel gegen Benfica Lissabon in die Haare und wurde vorübergehend suspendiert.

Volkan bleibt dem Klub erhalten – Untersützung für Yanal 

Erst im Winter – unter gütiger Mithilfe von Trainer Ersun Yanal – folgte die Versöhnung und Volkans Rückkehr in den Kader. Der Super-GAU des Abstiegs wurde erfolgreich abgewendet, für Volkan war das Ende aber abzusehen. Unter der aktuellen Vereinsführung würde der polarisierende Keeper keinen neuen Vertrag bekommen, egal wie oft Yanal dessen Wichtigkeit für das Mannschaftsgefüge hervorheben wurde. Und seit gestern Abend ist Gewiss: Volkan wird nie wieder für Fenerbahçe spielen. Auf seinen Social Meda-Kanälen bedankte sich Volkan auf emotionale Weise, dankte allen Weggefährten und sagte, er blicke nun auf einen neuen Abschnitt seines Lebens, der – wie könnte es auch anders sein – in Kreisen des 19-fachen Meisters stattfinden wird. Medienberichten zufolge wird er ins operative Geschäft des Klubs einsteigen und zudem das Trainerteam um Ersun Yanal unterstützen.